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Anlegerfrage: An Michael Rottmann

Deutsche Staatsanleihen werfen wenig ab. Lohnt es sich, in ausländische Bonds zu investieren? Und welche Risiken sind damit verbunden?

Zehnjährige deutsche Staatsanleihen werfen aktuell nur eine Rendite von knapp über vier Prozent ab. Wer bei Staatsanleihen höhere Erträge sucht, kommt somit an einem Emittenten- und/oder Währungsrisiko nicht vorbei. Betrachtet man andere Industrieländer, so sieht es nicht wesentlich besser aus. Amerikanische Staatsanleihen rentieren zwar rund 0,8 Prozent höher, bergen aber ein zu hohes Währungsrisiko in sich. Japanische Anleihen werfen keine zwei Prozent ab, somit können Anleger nur auf eine steigende Währung spekulieren.

Interessante Möglichkeiten bieten australische oder neuseeländische Anleihen: Sie erzielen im zehnjährigen Laufzeitbereich 5,85 beziehungsweise sechs Prozent Rendite. Allerdings muss man sich vergegenwärtigen, dass aufgrund des attraktiven Zinsniveaus die Wechselkurse unter langfristigen fundamentalen Maßstäben als überbewertet eingestuft werden können.

Alternativen bieten Emerging-Markets-Anleihen. Wer dabei Währungsrisiken vermeiden will, für den sind folgende auf Euro lautende Anleihen attraktiv: Kroatien mit einer Laufzeit bis 2011 und einer Rendite von 4,45 Prozent, Rumänien mit einer Laufzeit bis 2012 und einer Rendite von 4,42 Prozent oder die Türkei mit einer Laufzeit bis 2017 und einer Rendite von 5,88 Prozent. Wem dies nicht genügt, der muss lokale Währungsrisiken in Kauf nehmen. Interessant ist derzeit Ungarn mit einer Laufzeit 2012 und einer Rendite von 7,45 Prozent.

Bei Währungsanleihen ist auf länderspezifische politische Risiken zu achten. Wer einen kontinuierlich positiven Wertzuwachs im Jahres- oder gar Halbjahresrhythmus erwartet, für den sind diese Engagements nicht empfehlenswert, da die Wechselkursentwicklung den Löwenanteil der jährlichen Erträge ausmacht. Zudem ist bei Fremdwährungsanleihen die Streuung entscheidend: Ein Fremdwährungsportfolio sollte nicht nur nach verschiedenen Ländern und Währungen, sondern auch nach Investmentthemen, unterteilt werden. Nur so können Anleger ein Klumpenrisiko vermeiden.

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