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Banken: Mit Brief und Siegel

Die deutschen Banken wollen das angekratzte Image von Kreditverbriefungen mit einem Gütesiegel aufpolieren: Sie führen einen Standard für Kreditverbriefungen ein.

Berlin -  „Wir wollen den Markt für Verbriefungen wiederbeleben, der durch die Finanzkrise das Vertrauen der Investoren weitgehend verloren hat“, sagte Markus Becker-Melching, einer der Geschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), am Montag.

Bei Verbriefungen bündeln die Banken Kredite, die sie an Unternehmen oder Privatpersonen vergeben haben, und machen daraus Wertpapiere. Diese verkaufen sie an Investoren weiter. Vorteil: Die Kredite verschwinden aus den Bilanzen der Banken. Für jedes Darlehen müssen die Kreditinstitute Eigenkapital zurückstellen. Indem sie Risiken verkaufen, wird Eigenkapital für neue Kreditgeschäfte frei. In der Finanzmarktkrise sind Verbriefungen in Verruf geraten. Vor allem amerikanische Banken hatten faule Hypothekenkredite in Papiere verpackt, die sich am Ende als wertlos herausstellten.

Mit den Verbriefungen von deutschen Mittelstandskrediten verhalte es sich völlig anders, betonte der BdB-Geschäftsführer. „Es geht nicht darum, schlechte Risiken loszuwerden.“ Die Banken bräuchten Verbriefungen, um genügend Kredit vergeben zu können. Zudem gebe es Investoren, die danach fragten. Trotzdem sei auch dieser Markt „praktisch tot“.

Über die Verbriefungsplattform True Sale International (TSI) will der BdB binnen eines halben Jahres einen Premiumstandard einführen. Verbriefungen, die dieses Siegel tragen, müssen Qualitäts- und Transparenzkriterien genügen. Verbrieft werden dürfen zum Beispiel nur Kredite, die zuvor mindestens ein Jahr in der Bilanz der Bank lagen oder teilweise bei der Bank verbleiben. So soll sichergestellt werden, dass die Banken keine faulen Kredite verbriefen. Miriam Schröder

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