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Banken: Stuttgart bleibt bei Übernahme der SachsenLB

Das Management der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat am Wochenende Spekulationen entkräftet, man erwäge einen Rückzieher bei der geplanten Übernahme der SachsenLB.

Vorstandschef Siegfried Jaschinski teilte auf Anfrage mit, dass die im Sommer geschlossene Vereinbarung auch umgesetzt werde. Im Eigentümerkreis der LBBW hatte es zuvor geheißen, die Übernahme dürfe angesichts der Finanzkrise zu keiner „Beschädigung der Bilanz oder Verschlechterung des Ratings“ der Stuttgarter Bank führen. Hintergrund der Einschätzung waren Spekulationen, das Eigenkapital der SachsenLB könne Ende des Monats aufgebraucht sein, und der Freistaat Sachsen müsse deshalb zusätzliche Sicherheiten stellen. „Vielleicht wollte jemand den Preis für die SachsenLB drücken“, sagte ein Beobachter. Das sächsische Finanzministerium hatte vergangene Woche erklärt, Aussagen über mögliche Ergebnisse des laufenden Bewertungsprozesses seien Spekulation. Stichtag für die Bewertung der durch die Finanzkrise angeschlagenen Bank sei der 31. Dezember.

Doch bei den sächsischen Politikern wachsen die Befürchtungen. „Vermutlich werden wir einen zwei- oder dreistelligen Millionenbetrag an die Württemberger zahlen und eventuell sogar noch weitere Risiken übernehmen müssen, damit die LBBW nicht von der Vereinbarung zurücktritt“, zitiert der „Spiegel“ den Obmann der SPD im Untersuchungsausschuss des Landtags zur SachsenLB.

Die SachsenLB hatte sich über eine irische Tochter in den USA mit riskanten Hypotheken-Geschäften verspekuliert und war im Sommer in Liquiditätsnöte geraten. Die LBBW sprang der SachsenLB mit frischem Kapital bei und will die einzige ostdeutsche Landesbank zum Jahresende übernehmen. Der endgültige Kaufpreis soll erst dann festgelegt werden, wenn die Finanzrisiken abschließend bewertet werden können. Derzeit unterliegen die Wertpapiere aber großen Schwankungen, was eine Bewertung erschwert. Spannend wird es am Mittwoch, dann läuft eine Stillhaltefrist der Investoren für die von der SachsenLB Europe in Dublin gemanagten Zweckgesellschaft Sachsen Funding I aus. In Landesbankkreisen war man am Wochenende „sehr zuversichtlich“, eine einvernehmliche Lösung mit den Investoren zu finden, die Notverkäufe von Wertpapieren verhindern würde. (pk/bas HB)

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