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Bankenkrise: KfW rutscht tiefer in die Verlustzone

Die Lehman-Pleite und IKB-Risikopapiere belasten die Förderbank KfW – Neue Bilanzregeln sind für das Institut tabu.

Düsseldorf - Die KfW-Bankengruppe steckt durch die Finanzkrise tiefer in den roten Zahlen als bisher bekannt. Wie das „Handelsblatt“ aus Finanzkreisen erfuhr, ist bei der staatseigenen Förderbank in den ersten neun Monaten ein bilanzieller Verlust von 1,8 Milliarden Euro aufgelaufen. Ein KfW-Sprecher wollte dies nicht kommentieren. „Ich kann die Zahlen weder bestätigen noch dementieren“, sagte er. Die KfW, die am Dienstag 60 Jahre alt wird, will die Bilanzzahlen in den nächsten Tagen veröffentlichen.

Die Gründe für die Verluste der KfW sind vielschichtig. Während das operative Geschäft nach Informationen des „Handelsblatts“ unverändert stabil verlaufen ist, hat die Verschärfung der Finanzkrise seit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers zu massiven Wertberichtigungen geführt. Auch die von der Mittelstandsbank IKB übernommenen Risiko-Wertpapiere, die die KfW mittlerweile verkauft hat, hätten enorm an Wert verloren, hieß es. Nach Angaben aus Finanzkreisen tragen allein diese Wertberichtigungen mit rund einer Milliarde Euro zum aktuellen Verlust bei.

Im Vergleich zu anderen Geschäftsbanken schlügen die aktuellen Wertberichtigungen bei der KfW stärker auf die Bilanz durch, weil die KfW nicht die Möglichkeit habe, von den neuen Bilanzierungsregeln zu profitieren, hieß es weiter. KfW-Chef Ulrich Schröder hatte bereits im September einen Verlust für das laufende Geschäftsjahr angekündigt. Das nun unerwartet hohe Minus nach dem dritten Quartal zwingt Schröder aber zu einer vorzeitigen Veröffentlichung der Bilanz.saf (HB)

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