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Bankenskandal: Kerviel-Aufseher verkaufte Aktien für 125 Millionen Euro

Der Aktienskandal bei der Société Générale zieht immer weitere Kreise. Wie jetzt bekannt wurde, hat auch ein Vorgesetzter des Milliardenspekulanten Jérôme Kerviel versucht, von seinem Insiderwissen zu profitieren.

Ein Verwaltungsratsmitglied der Société Générale hat kurz nach der Entdeckung der Milliardenspekulationen des Händlers Jérôme Kerviel weitere Anteile an der französischen Bank verkauft. Der aus den USA stammende Aufseher Robert A. Day trennte sich am 18. Januar von Aktien im Wert von 40,5 Millionen Euro, teilte die französische Börsenaufsicht AMF mit. Dies war just an dem Tag, an dem laut Société Générale erstmals begründete Zweifel an den Geschäften Kerviels festgestellt wurden. Day, Chef der US-Investmentgruppe TCW, hatte bereits am 9. Januar Société-Générale-Aktien für 85,7 Millionen Euro verkauft.

Am Montag hatte eine Gruppe von hundert Aktionären der Bank Klage wegen des Verdachts auf Handel mit Insiderwissen und Kursmanipulation eingereicht. Kerviel hatte laut Société Générale am 19. Januar zugegeben, ungenehmigte Spekulationen getätigt zu haben, die sich auf 50 Milliarden Euro summierten. In den darauffolgenden Tagen verkaufte die Bank die Positionen und verbuchte wegen des schlechten Marktumfeldes einen Verlust von 4,9 Milliarden Euro. Diesen gab sie am 24. Januar bekannt - zusammen mit einem weiteren Verlust von rund zwei Milliarden Euro, der durch die US-Immobilienkredite verursacht wurde. (iba/AFP)

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