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Börse: Banken rauf, Autos runter

Am deutschen Aktienmarkt hofften die Anleger am Mittwoch auf eine schnelle Verabschiedung des US-Rettungspakets für angeschlagene Banken. „Es ist ruhig am Markt, alle warten auf Amerika“, fasste ein Händler die Stimmung zusammen.

Am deutschen Aktienmarkt hofften die Anleger am Mittwoch auf eine schnelle Verabschiedung des US-Rettungspakets für angeschlagene Banken. „Es ist ruhig am Markt, alle warten auf Amerika“, fasste ein Händler die Stimmung zusammen.

Der Leitindex Dax rutschte zeitweise unter 5800 Punkte; zum Handelsschluss notierte er 0,4 Prozent im Minus bei 5806 Punkten. Der Technologieindex Tec-Dax legte dagegen um ein Prozent auf 692 Punkte zu.

Gewinner des Tages waren ausnahmsweise die Banken. So fand die Talfahrt der Commerzbank-Aktien vorerst ein Ende: Die Papiere legten 16,5 Prozent zu. Auch die Titel der Hypo Real Estate (HRE) waren mit einem Plus von 13,3 Prozent auf Erholungskurs. Das Finanzministerium hatte Aussagen korrigiert, wonach die am Montag vor der Schließung gerettete Bank abgewickelt werden soll. Sinn der Hilfsaktion von Bund und Banken sei es, eine „zukunftsträchtige Finanzierungsstruktur“ für die HRE-Holding bis weit ins nächste Jahr sicherzustellen, sagte Ministeriumssprecher Torsten Albig.

Einzig die Deutsche Bank konnte von der Erholung in der Branche kaum profitieren. Die Aktie rettete sich auf ein kleines Plus von 0,3 Prozent. Die Analysten von JP Morgan erwarten bei dem Institut Abschreibungen im zweiten Halbjahr in Höhe von 4,5 Milliarden Euro.

Europäische Autowerte verloren auf breiter Front. Sollten die Banktöchter der Autobauer infolge der Finanzkrise tatsächlich schwerer an Kredite kommen, würde die Branche nach Einschätzung von Experten allmählich ein wichtiges Mittel verlieren, um den Absatz mit günstigen Finanzierungskonditionen anzukurbeln.

Auf der Branchenstimmung lasteten zudem die Absatzzahlen des in keinem großen Index notierten Sportwagenherstellers Porsche, dessen Aktien ein Minus von 8,5 Prozent verbuchten. Der Absatz in der wichtigen Sportwagensparte stagnierte im vergangenen Geschäftsjahr weitgehend. In großem Stil verkauften Anleger zudem Daimler-Aktien, die ebenfalls 8,5Prozent verloren. Börsianern zufolge ging die Sorge um, dass die Auswirkungen der Finanzkrise den vor allem für Luxusautos bekannten Konzern deutlich belasten könnten. Spekulationen über eine mögliche Gewinnwarnung wies Daimler zurück.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,05 (Vortag: 4,01) Prozent. Der Rentenindex Rex gewann 0,64 Prozent auf 117,63 Punkte. Der Bund Future gewann 0,24 Prozent auf 115,15 Zähler. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4081 (Dienstag: 1,4303) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7102 (0,6992) Euro.Tsp

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