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Boerse

© dpa

Börse: Dax wieder deutlich im Minus

Nach einer Berg und Talfahrt landet der Deutsche Aktienindex am Donnerstag wieder kräftig in den Miesen. Um fast fünf Prozent geht es abwärts. Die Unsicherheit bleibt auch an den anderen Finanzplätzen groß.

Die Börsen weltweit befinden sich wieder im Abwärtsstrudel. Nach der kurzen Erholungsphase haben Rezessionsängste die internationalen Finanzmärkte am Donnerstag weiter auf Talfahrt geschickt. Der deutsche Aktienindex Dax sackte deutlich ab - um 4,91 Prozent auf 4622,81 Punkte. Der weltweit beachtete US-Leitindex Dow Jones fiel in New York in den ersten Stunden um 2,6 Prozent auf 8359,44 Zähler. Der Euro-Stoxx 50, der die 50 wichtigsten europäischen Werte umfasst, notierte um etwa 6,5 Prozent niedriger. Der Tec-Dax sank um 4,82 Prozent, für den M-Dax mittelgroßer Werte ging es 5,65 Prozent runter.

Gestützt auf positive konjunkturelle Signale aus den USA war der Dax nach einem schwachem Start bis zum Nachmittag sogar knapp ins Plus geklettert. Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA schürten die Hoffnung, dass es möglicherweise "doch nicht so schlimm kommt", sagte ein Aktienhändler. In den USA sank die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der abgelaufenen Woche stärker als erwartet, was als gutes Zeichen für die Konjunktur gewertet wurde. Zugleich blieben die Verbraucherpreise im September überraschend unverändert.

Auch Vize-Kanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich trotz der neuerlichen Talfahrt der Aktienkurse optimistisch. Der SPD-Kanzlerkandidat rechnete längerfristig wieder mit einer Erholung der Märkte. "Wir dürfen uns nicht vorstellen, dass die Börsen eins zu eins auf die politischen Beschlüsse reagieren", sagte Steinmeier nach Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel. Die Staats- und Regierungschefs hatten zuvor vereinbart, den von den Euro-Ländern gesetzten Rahmen für Hilfsaktionen für die Finanzmärkte auf alle 27 EU-Staaten auszudehnen.

Nikkei: zweithöchster Verlust seit dem Börsencrash 1987

In der Schweiz greift unterdessen die Politik der Wirtschaft unter die Arme - wie zuvor bereits in anderen Ländern. Die Regierung sowie die Nationalbank und die Bankenkommission verständigten sich darauf, die wegen der Finanzkrise angeschlagene Schweizer Großbank UBS mit mehr als sechs Milliarden Schweizer Franken (3,9 Milliarden Euro) zu stützen. Die Züricher Börse notierte allerdings mit einem Minus von 3,1 Prozent. In London (minus 6,6 Prozent) und Paris (minus 5,9 Prozent) gerieten die Indizes erneut drastisch unter Druck.

An Asiens Leitbörse Tokio stürzte der Nikkei-Index im Sog der am Vortag eingebrochenen Wall Street um mehr als 1000 Punkte wieder tief in den Keller. Er verzeichnete am Ende mit 11,41 Prozent den zweithöchsten Verlust seit dem Börsencrash 1987. Die Investoren fürchten jetzt vor allem, dass die Finanzkrise auf die Realwirtschaft übergreift. In Hongkong verlor der Hang Seng Index 4,8 Prozent auf 15.230,52 Zähler. Auch die chinesischen Börsen fielen um rund vier Prozent. (ck/dpa)

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