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Börse: Geldmarkt liegt weiter brach

Getragen vom Optimismus angesichts der weltweiten Rettungsaktionen für das Finanzsystem hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag an seine Rekord-Erholung vom Vortag angeknüpft. Der Leitindex Dax stieg zwischenzeitlich um mehr als sechs Prozent auf bis zu 5383 Zähler.

Getragen vom Optimismus angesichts der weltweiten Rettungsaktionen für das Finanzsystem hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag an seine Rekord-Erholung vom Vortag angeknüpft. Der Leitindex Dax stieg zwischenzeitlich um mehr als sechs Prozent auf bis zu 5383 Zähler. Am Abend notierte er noch bei 5114 Punkten (plus ein Prozent). Der M-Dax fiel ebenfalls im späten Handel wieder zurück, gewann im Vergleich zum Montag noch ein Prozent auf 6024 Zähler. Der Tec-Dax rutschte am Abend leicht ins Minus. Zuletzt stand er wieder bei 585 Punkten (plus 0,2 Prozent). Die Börsen im übrigen Europa, in Asien und den USA legten ebenfalls zu.

Der Index der ZEW-Konjunkturerwartung sowie das Herbstgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute hätten dem deutschen Markt keine neuen Impulse gegeben, sagten Händler. Auch Aussagen von US-Präsident George W. Bush, demzufolge die US-Regierung mit 250 Milliarden Dollar in die US-Banken-Branche einsteigen will, bewegte den Markt offenbar nicht positiv.

Größter Gewinner im Dax war am Abend die Aktie der Deutschen Bank (plus elf Prozent). Das Schlusslicht bildete Infineon (minus 12,6 Prozent). Im M-Dax stürzten Leoni-Aktien nach einer gesenkten Jahresprognose des Autozulieferers um bis zu 15 Prozent ab. Zuletzt verlor die Aktie 11,1 Prozent. Analyst Tim Schuldt von Equinet zeigte sich enttäuscht. „Die zunächst verhaltene Kursreaktion lag an der Ankündigung eines Aktienrückkaufs – dann erst richtete sich der Blick auf die Prognosekürzung“, sagte der Analyst. Allerdings sei auch ein Aktienrückkauf nicht so positiv einzuschätzen, da Leoni durch die Übernahme der Valeo-Bordnetzsparte relativ hoch verschuldet sei.

Der Geldhandel zwischen den europäischen Banken liegt nach Aussagen von Händlern auch weiterhin brach. „Die Banken wollen sich nach wie vor untereinander kaum etwas leihen“, sagte ein Händler. „Es wird Wochen brauchen, bis das Vertrauen wieder einigermaßen hergestellt ist.“ Die Banken haben auch per Montagabend ihre Gelder lieber bei der EZB geparkt, als sie einander zu leihen. Das Volumen in der sogenannten Einlage-Fazilität stieg nach Angaben der EZB auf den Rekordstand von 182,8 (Vortag 154,7) Milliarden Euro. In normalen Zeiten wird diese Möglichkeit kaum genutzt, da der Zinssatz dort für gewöhnlich deutlich unter dem Leitzins liegt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite auf 4,06 (Vortag: 4,02) Prozent. Der Rentenindex sank um 1,13 Prozent auf 117,01 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,32 Prozent auf 114,47 Zähler. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3752 (1,3639) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7272 (0,7332) Euro. Tsp

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