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Börse: In gespannter Erwartung

Die deutschen Aktienindizes haben sich im Feiertagshandel am Tag der Deutschen Einheit ohne gemeinsame Linie entwickelt. Der Dax, in dem die Aktie des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate nach der Einigung über das Rettungspaket zeitweise um nahezu 60 Prozent nach oben schoss, gewann bis kurz vor Handelsschluss 1,6 Prozent auf 5750 Punkte.

Die deutschen Aktienindizes haben sich im Feiertagshandel am Tag der Deutschen Einheit ohne gemeinsame Linie entwickelt. Der Dax, in dem die Aktie des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate nach der Einigung über das Rettungspaket zeitweise um nahezu 60 Prozent nach oben schoss, gewann bis kurz vor Handelsschluss 1,6 Prozent auf 5750 Punkte. Der M-Dax wurde dagegen von den massiven Kursverlusten der Premiere-Aktie nach unten gedrückt und verlor rund 1,6 Prozent auf 6640 Punkte. Der Tec-Dax lag etwa auf Vortagesniveau bei 675 Punkten.

Die Anleger hielten sich vor der am Abend europäischer Zeit anstehenden Abstimmung im US-Abgeordnetenhaus zum Rettungspaket für die amerikanische Finanzbranche zurück, sagten Händler. Zudem ist in den USA die Zahl der Beschäftigten im September so stark gesunken wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr. Dies schürte laut Börsianern Zinssenkungs-Erwartungen und verlieh dem Markt Auftrieb.

An die Spitze des Dax setzten sich mit großem Abstand die Papiere der Hypo Real Estate. Zu den größten Gewinnern gehörten auch die Aktien der Postbank und des Düngemittelproduzenten K+S. Die Aktie des Autozulieferers Continental setzte dagegen ihre Talfahrt fort. Das Papier hatte am Donnerstag zeitweise zehn Prozent an Wert verloren, am Freitag kam bis zum Nachmittag nochmal ein kleineres Minus von gut einem Prozent auf 51,39 dazu. Noch am vergangenen Freitag hatte die Conti-Aktie bei 62,50 Euro gestanden. Die fränkische Schaeffler- Gruppe, die bei ihrem Kaufangebot 75 Euro pro Continental-Aktie geboten hatte, wies Gerüchte über Probleme bei der Finanzierung des Einstiegs wegen der Finanzmarktkrise zurück. „Die Kreditfinanzierung bezieht sich auf 100 Prozent der Aktien und basiert auf unserer eigenen Finanzkraft“, sagte ein Unternehmenssprecher. Es gebe auch keinen Versuch, den Einstieg beim Autozulieferer aus Hannover zu verzögern. Schaeffler hatte zugesichert, seine Beteiligung an Conti für die Dauer von vier Jahren auf 49,99 Prozent beschränken. Das Angebot von 75 Euro je Aktie fand jedoch unerwartet großen Zuspruch: Dem Familienunternehmen aus Herzogenaurach wurden 90,2 Prozent der Anteile angedient. Dies weckte Besorgnis, ob Schaeffler den Deal stemmen könne.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,86 (Donnerstag: 4,05) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte kräftig um 1,94 Prozent auf 119,51 Punkte. Der Bund Future legte um 0,27 Prozent auf 116,19 Zähler zu. Der Referenzkurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,3834 (1,3903) US-Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7229 (0,7193) Euro. Tsp

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