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Bulle und Bär in Frankfurt.

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Börse: Kursfeuerwerk in Japan - Dax vorbörslich unverändert

Der Deutsche Aktienindex Dax liegt am Dienstag vorbörslich unverändert kurz vor der Marke von 9700 Punkten. In Japan gab es in der Nacht ein Kursfeuerwerk. Der Nikkei-Index legte um mehr als drei Prozent zu.

Von Andreas Oswald

Trotz des Kursfeuerwerks in Japan in der Nacht liegt der deutsche Leitindex Dax am Dienstag vorbörslich unverändert. Analysten rechneten damit, dass das Barometer des ZEW-Instituts im Februar bei 61,7 Zählern stagnieren wird. Der Dax lauert vorbörslich unter der Marke von 9700 Punkten. Gegenüber dem Vortagsschluss hat er sich aber kaum bewegt. Am Montag fehlte es generell an neuen Impulsen. Mit 9658 Punkten schloss der Dax nur vier Punkte schwächer.

Die Wall Street hatte am Montag geschlossen

Die Wall Street hatte am Montag wegen eines Feiertags geschlossen. Auch Unternehmens- und Konjunkturnachrichten gab es kaum. Heute jedoch sorgt die Börse in Tokio für Aufsehen. Der Nikkei-Index stieg um mehr als drei Prozent. Auslöser war eine Entscheidung der Währungshüter. Die japanische Notenbank will vorerst nicht aus ihrer ultralockeren Geldpolitik aussteigen. Die Währungshüter bekannten sich am Dienstag einstimmig zu ihrem Versprechen, mit dem Kauf von Wertpapieren jährlich 60 Billionen bis 70 Billionen Yen (427 Milliarden bis 510 Milliarden Euro) in die Wirtschaft zu pumpen. Damit soll das Ziel erreicht werden, die Inflationsrate an die Marke von zwei Prozent zu bringen.

EU-Finanzminister suchen Kompromiss um Bankenabwicklung

Im Streit mit dem Europaparlament über eine wichtige Säule der Bankenunion suchen die EU-Finanzminister heute nach einem Kompromiss. Im Kern geht es um die Frage, wie das System gestaltet werden soll, mit dem Pleitebanken in Zukunft geschlossen oder saniert werden.

Nach den Worten von Finanzminister Wolfgang Schäuble soll aber an Grundsatzentscheidungen vom Dezember dazu nicht gerüttelt werden. Zur neuen Bankenaufsicht unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) wird deren neue Chefin Danièle Nouy den Ministern Bericht erstatten. Am Rande wollen sich Schäuble und zehn weitere Ressortchefs treffen, um das Vorhaben einer Steuer auf Finanztransaktionen voranzutreiben.

Das EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hat sich skeptisch zu einem möglichen negativen Einlagenzins für Banken geäußert. Er glaube nicht, dass eine solche Maßnahme die Geldhäuser dazu bringen würde, mehr Geld zu verleihen, sagte der Notenbanker am Montag auf einer Veranstaltung in London.

Zudem könne ein negativer Zinssatz psychologisch das Gefühl einer Krise verursachen, die es gar nicht mehr gebe. Zuvor hatte Nowotny einen negativen Einlagezins als mögliches Instrument der EZB bezeichnet. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen.

Gold steigt etwas

Nach langer Baisse scheint der Goldpreis wieder Boden unter den Füßen zu finden. Die Notierung für eine Feinunze Gold konnte am Mittwoch in der Spitze auf 1.294 US-Dollar steigen. Mit fast 950 Euro je Feinunze erreichte der Goldpreis – auch in Euro gerechnet – ein Dreimonatshoch.

Gold profitiert derzeit von den Turbulenzen in den Schwellenländern. Auch dank der nur langsamen Erholung des US-Arbeitsmarktes wenden sich Anleger wieder dem Gold zu. Selbst das Gesetz des US-Repräsentantenhauses über die Aussetzung der Schuldenobergrenze, das der Senat mittlerweile gebilligt hat, tut der guten Stimmung der Goldkäufer keinen Abbruch.

Investoren von börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf Gold fassen wieder Vertrauen. Der weltweit größte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, hat allein am Dienstag dieser Woche Zuflüsse in Höhe von 1,8 Tonnen verzeichnet, womit beim SPDR Gold Trust seit Jahresbeginn mittlerweile leichte Netto-Zuflüsse zu Buche stehen. „Wir werten das sich abzeichnende Ende der ETF-Abflüsse als positives Zeichen für den Goldpreis“, so die Analyse der Commerzbank.

Auch viele technische Analysten halten die Erholung beim Goldpreis keineswegs für eine Eintagsfliege. Aus ihrer Sicht ist kurzfristig ein Anstieg bis 1400 Dollar pro Feinunze möglich. Zu diesem Ergebnis kommen die technischen Analysten von Citi Futures, RBC Wealth Management.

Bereits zu Wochenanfang hatten sich die Notierungen den zweiten Tag in Folge und erstmals seit Oktober über dem gleitenden 100-Tage-Durchschnitt etabliert. Das werten die Experten als Zeichen für einen zumindest kurzfristigen Aufwärtstrend. Zudem hat das Edelmetall seit dem 23. Januar 2014 konstant über dem 50-Tage-Durchschnitt gelegen.

Diese Konstellation deutet nach Ansicht von Sterling Smith von Citi Futures in Chicago auf einen weiteren Anstieg von 8,5 Prozent bis Ende März hin. „Die Stimmung scheint sich allmählich zu verbessern und Gold zieht Käufer an“, sagte der leitende Anlagestratege Michael Gayed von Pension Partners in New York. (mit Reuters und dpa)

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