zum Hauptinhalt

Börse: Nur VW gewinnt

Die erneute Verschärfung der Finanzkrise hat den deutschen Aktienmarkt am Montag tief nach unten gerissen. Der Leitindex Dax fiel bis Börsenschluss um 7,1 Prozent auf 5387 Punkte.

Die erneute Verschärfung der Finanzkrise hat den deutschen Aktienmarkt am Montag tief nach unten gerissen. Der Leitindex Dax fiel bis Börsenschluss um 7,1 Prozent auf 5387 Punkte. Der M-Dax mittelgroßer Werte verlor 8,7 Prozent auf 6131 Punkte. Und auch der Tec-Dax fiel um 11,3 Prozent auf 604 Zähler.

Zu den größten Verlierern zählten wieder einmal Finanzaktien. So verloren Commerzbank-Titel gut 16 Prozent. Unter starken Verkaufsdruck gerieten aber auch andere Werte. „Wenn die Banken die Kredite einschränken müssen, dann leidet darunter die Industrie“, sagte ein Händler. So gaben die Aktien des Stahlkonzerns Thyssen-Krupp 11,7 Prozent nach. Die Papiere von Siemens fielen um 9,3 Prozent. Auch der Autobauer Daimler verlor drastisch an Wert. Die Aktie brach um 14,6 Prozent ein. Der Dax-Neuling K+S verlor 12,4 Prozent. Kurz vor Börsenschluss überraschte Europas größter Softwarehersteller SAP mit der Aussage, man rechne wegen der weltweiten Finanzkrise mit einer deutlichen Abkühlung des Geschäftes. Die Zahlen für das dritte Quartal würden daher unter den urpünglichen Erwartungen liegen. Die SAP-Aktie fiel um 16,4 Prozent.

Gegen den Trend stemmten sich allein die Aktien von Volkswagen, die schon vorher deutlich zugelegt hatten und am Montag erneut um 5,2 Prozent stiegen. Grund waren Spekulationen um die Aufstockung der Beteiligung durch Porsche. „Es kursieren weiterhin Gerüchte, dass Porsche Optionen gekauft hat, um die angepeilte Mehrheit bei VW zu übernehmen“, sagte ein Händler. „Vielleicht beginnt Porsche damit, diese Optionen auszuüben.“ Er verwies zusätzlich auf einen Medienbericht, wonach Porsche seine Beteiligung an Volkswagen auf bis zu 75 Prozent ausbauen könnte. Porsche-Aktien brachen um 10,1 Prozent ein.

Bei den Nebenwerten fielen die Kursverluste teilweise noch drastischer aus als bei den sogenannten Blue Chips. Zu den großen Verlierern zählten die Aktien von Premiere, die nach ihrem 50-prozentigen Kurseinbruch vom Freitag um weitere 29,4 Prozent abrutschten. Der Bezahlfernseh-Sender hatte für das Gesamtjahr einen operativen Verlust angekündigt. Größter Verlierer im Tec-Dax waren die Solarwerte, allen voran Conergy, die um 23,1 Prozent fielen.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,75 (Freitag 3,86) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,62 Prozent auf 120,25 Punkte. Der Bund Future legte um 0,45 Prozent auf 116,73 Zähler zu. Der Kurs des Euro fiel angesichts der Krise deutlich. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3634 (Freitag: 1,3834) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7335 (0,7229) Euro.

Kurse, Charts und Watchlisten finden Sie auch auf unseren Internetseiten unter

www.tagesspiegel.de/finanzen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false