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Börse: Öl und Dollar helfen Aktien

Gestützt auf kräftige Kursgewinne bei Autoaktien ist der deutsche Aktienmarkt mit leichten Kursgewinnen in die Woche gestartet. Der Dax notierte bei Handelsschluss 0,7 Prozent im Plus bei 6609 Punkten.

Marktteilnehmer berichteten jedoch von einem umsatzarmen Geschäft. „Hier sind alle relativ lustlos. Wir warten auf die vielen Unternehmenszahlen, die diese Woche noch kommen sollen“, sagte ein Händler. Die Aktien der Autohersteller profitierten Börsianern zufolge vom stärkeren Dollar und der anhaltenden Entspannung beim Ölpreis. „Die europäischen Autobauer lieben einen starken Dollar“, erklärte Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley. Binnen drei Jahren habe die Euro-Stärke die Branche zusammengerechnet 4,8 Milliarden Euro Vorsteuergewinn gekostet.

Der Euro kostete am Montag zeitweilig unter 1,50 Dollar und setzte damit seinen jüngsten Kursrutsch fort. Zwar zog der Ölpreis am Montag wegen des militärischen Konflikts im Kaukasus etwas an, blieb jedoch mit einem Niveau von rund 116 Dollar pro Fass US- Leichtöl der Sorte WTI weit von seinen jüngsten Rekordständen entfernt.

Zusätzlichen Auftrieb erhielten die Aktien deutscher Autohersteller von Spekulationen um den Einstieg des Staatsfonds von Abu Dhabi bei Daimler. „Wenn Daimler interessant ist, dann vielleicht auch BMW“, sagte ein Händler. Die Daimler-Aktie gewann 2,4 Prozent, das BMW-Papier stieg um 4,5 Prozent.

Einer der Dax-Spitzenreiter waren die Aktien der Postbank, was für ratlose Gesichter unter den Börsianern sorgte. „Irgendjemand kauft hier die Aktie weg“, sagte ein Händler. „Aber einen Grund hierfür kann ich nicht erkennen.“ In der Spitze legten die Titel 6,6 Prozent zu und schlossen 3,8 Prozent höher.

Doch obwohl der Aktienmarkt seine Kursgewinne der Vorwoche ausbauen konnte, warnten Börsianer vor übertriebenem Optimismus. „Wo sollen weitere Kursgewinne denn herkommen“, fragte ein Händler. „Sowohl in den USA als auch Europa sind die Konjunkturaussichten mau. Der Rückgang beim Ölpreis und die Erholung des Dollar können bestenfalls für ein Zwischenhoch sorgen.“ Auf der Verliererseite standen die Aktien der beiden Energiekonzerne Eon und RWE mit Abschlägen von jeweils 1,3 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,29 (Freitag: 4,28) Prozent. Der Rex kletterte um 0,18 Prozent auf 115,69 Punkte. Der Bund Future gewann 0,10 Prozent auf 113,65 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,5012 (1,5074) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6661 (0,6634) Euro. Tsp

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