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Gespannte Gesichter in Frankfurt.

© dpa

Börse: Twitter-Aktie stürzt 18 Prozent ab - Dax vorbörslich im Plus

Die Twitter-Aktie ist am späten Mittwochabend nachbörslich um 18 Prozent eingebrochen. Ursache war der magere Zustrom neuer Nutzer im letzten Quartal. Der Dax lag am Donnerstag vorbörslich im Plus. Im Fokus der Händler steht heute die EZB-Sitzung.

Von Andreas Oswald

Die Twitter-Aktie ist wegen schlechter Nutzerzahlen am späten Mittwochabend nachbörslich um 18 Prozent eingebrochen. Im Schlussquartal waren trotz des Börsenrummels lediglich 9 Millionen Nutzer hinzugekommen, womit die Gesamtzahl zum Jahreswechsel bei 241 Millionen lag.

Die Anleger an den europäischen Aktienmärkten hatten sich am Mittwoch zurückgehalten. Der Dax schloss mit 9116,32 Punkten 0,1 Prozent ganz leicht im Minus. Offensichtlich wollte vor der heutigen EZB-Sitzung kaum jemand neue Positionen eingehen. Die Frage ist, ob die Währungshüter den Leitzins am heutigen Donnerstag auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent belassen werden, oder eine neuerliche Zinssenkung oder andere Liquiditätsmaßnahmen ankündigen. Der Dax liegt vorbörslich im Plus. Der japanische Nikkei hatte in der Nacht 1,2 Prozent gutgemacht.

Die Lage am US-Arbeitsmarkt

Im Fokus steht zudem die Lage am US-Arbeitsmarkt. Die US-Notenbank Fed hat das Ausmaß ihrer weiteren Drosselung der Dollar-Flut von einer Verbesserung des Stellenmarktes abhängig gemacht. Die amtlichen Daten werden am Freitag veröffentlicht. Laut dem privaten Vermittler ADP waren im Januar 175.000 neue Stellen geschaffen worden. Analysten hatten im Schnitt mit 180.000 Jobs gerechnet. Die Einkaufsmanagerindizes für den Service-Sektor waren sowohl in den USA als auch in der Euro-Zone ermutigend ausgefallen, vermochten die Anleger aber nicht an den Markt zu locken. "Die Angst davor, dass die Wirtschaft doch nicht so in Fahrt kommt, wie noch zum Jahreswechsel von vielen erwartet, regiert aktuell die Märkte", erklärte Chef-Analyst Jens Klatt von Daily FX. Über allem schwebe zudem weiter die Angst vor einer Eskalation der Probleme in den Schwellenländern.

Gewinner und Verlierer im Dax

Der Dax war am Mittwoch zunächst schwächer gestartet und hatte sogar eine Kurslücke gebildet. Diese Kurslücke wurde geschlossen, der Dax tendierte anschließend seitwärts. Gewinner und Verlierer hatten sich am Mittwoch etwa die Waage gehalten. Zu den größten Gewinnern zählten einige der Werte, die am Vortag unter Druck gestanden hatten. So schlossen Volkswagen 0,7 Prozent höher. Auch die Finanzwerte zogen an, allen voran die Titel der Commerzbank. Sie kamen auf ein Plus von 0,8 Prozent.

Bergab ging es dagegen erneut mit ThyssenKrupp: Nach einer Herunterstufung durch die Analysten der HSBC fielen die Aktien um 2,5 Prozent, womit sie im Dax die rote Laterne trugen. Bayer folgten dem Agrarchemiekonzern Syngenta ins Minus und gaben 1,2 Prozent nach. Die Schweizer ziehen nach einem Gewinneinbruch die Kostenbremse und legt ein Sparprogramm auf. Die Titel verloren 3,4 Prozent.

Die Aussicht auf einen Teilausstieg des Bundes bei der Deutschen Telekom belastete die Aktien am Nachmittag etwas. Mit 11,47 Euro gingen die Titel 0,3 Prozent leichter aus dem Handel. Wie Reuters von Insidern erfahren hatte, fragt die staatliche Förderbank KfW bei Investmentbankern an, Szenarien für eine Platzierung von Telekom-Papieren durchzuspielen.

Die MDax-Gewinnerliste wurde nach einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank von Symrise angeführt, die gut drei Prozent höher schlossen. Im SDax brachen die Aktien von Heidelberger Druck nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 9,7 Prozent ein. "Das lag klar alles unter den Prognosen", sagte ein Händler.

An der Wall Street gaben die Kurse bis Handelsschluss in Europa etwas deutlicher nach. Vor allem die Technologiewerte gerieten unter Druck. Der Nasdaq-Composite notierte am Abend 0,7 Prozent im Minus. Der Dow-Jones und der S&P verloren 0,1 und 0,4 Prozent. (mit Reuters)

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