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Bulle und Bär in Frankfurt.

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Börse: US-Aktien auf Allzeithoch - Dax vorbörslich leicht im Minus

Die US-Aktien sind nach Putins deeskalierenden Worten zur Krim-Krise auf ein Allzeithoch geklettert. Der Dax gibt allerdings seine starken Gewinne vom Dienstag am heutigen Mittwochmorgen vorbörslich wieder etwas ab.

Von Andreas Oswald

Das Allzeithoch bei US-Aktien im breit angelegten Index S&P 500 nach Putins Worten zur Krim-Krise, Zahlen von Adidas und die erwartete kritische Veröffentlichung der EU-Kommission zur Exportstärke Deutschlands dürften am heutigen Mittwoch die Börse in Frankfurt bestimmen. Nach dem kräftigen Vortagesplus des Dax werden einige Anleger Experten zufolge Gewinne einstreichen. Börsianer rechnen am Mittwoch daher mit leicht fallenden Kursen. Vorbörslich zeigt sich diese Tendenz bereits. Am Vortag war der Leitindex um 2,5 Prozent auf 9589,15 Punkte gestiegen. Anleger hatten die Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Krim-Krise mit Erleichterung aufgenommen.

Der S&P 500 reagierte mit Allzeithoch auf Putins Worte

Auch US-Anleger reagierten mit Erleichterung. Der S&P 500 kletterte sogar auf ein Rekordhoch. Dagegen ließen die Investoren als sicher geltende Anlagen wie Gold oder US-Staatsanleihen wieder fallen. Zu Wochenbeginn hatten sie aus Sorge vor einem möglichen Krieg noch darauf gesetzt. „Auf kurze Sicht kommt es am Markt immer zu einer Überreaktion“, sagte Analystin Kim Forrest von Fort Pitt Capital. „Heute gab es geringfügig bessere Nachrichten. Aber wir wissen nicht, was morgen passieren wird.“ Putin hatte erklärt, dass es derzeit keinen Grund für einen Militäreinsatz auf der ukrainischen Halbinsel Krim gebe. Er behielt sich diesen Schritt andererseits aber als letztes Mittel vor.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 1,4 Prozent auf 16.395 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 16.169 und 16.419 Punkten geschwankt hatte. Der breiter gefasste S&P-500 legte 1,5 Prozent auf 1873 Zähler zu - ein Rekord-Schlussstand.

Zuvor hatte der S&P bei 1876 Punkten ein Allzeit-Hoch markiert. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte 1,8 Prozent auf 4352 Stellen und erreichte den höchsten Stand seit 14 Jahren.

In Japan stiegen die Aktienkurse ebenfalls. Hier wirkte sich auch positiv aus, dass China dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von rund 7,5 Prozent rechnet. Das sagte Ministerpräsident Li Keqiang am Mittwoch zu Beginn des jährlichen Volkskongresses. China bestätigte damit die Erwartungen der meisten Experten. Schon für 2013 hatte sich die kommunistische Führung des Landes dieses Ziel gesetzt. Am Ende betrug das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft nach den USA dann 7,7 Prozent.

EU-Kommission veröffentlicht Analyse von Deutschlands Exportstärke

Die EU-Kommission veröffentlicht heute ihre Analyse zur Exportstärke Deutschlands. Wegen der anhaltend hohen Überschüsse in der deutschen Leistungsbilanz dürfte Brüssel Deutschland bescheinigen, das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht in der EU zu stören.

Deutschland drohen erst dann Sanktionen, wenn ein Verfahren eröffnet wird - dies ist bisher aber nicht der Fall. Überschussländer müssen laut EU-Diplomaten zudem sowieso keine Strafen befürchten. Kritiker werfen Deutschland schon lange vor, mit seinen Handelsüberschüssen und einer schwachen Binnenkonjunktur die Ungleichgewichte in Europa zu verstärken. Berlin sieht dagegen keinen Anlass zur Sorge.

Zahlen von Adidas enttäuschen

Adidas ist trotz eines Rekordgewinns im vergangenen Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Überschuss legte zwar um 49 Prozent auf 787 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Adidas hatte aber einen Überschuss von 820 bis 850 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Analysten hatten im Schnitt mit 835 Millionen Euro gerechnet. Das Betriebsergebnis legte im vergangenen Jahr um 31 Prozent auf 1,20 Milliarden Euro zu. Adidas will seine Dividende auf 1,50 Euro von 1,35 Euro je Aktie erhöhen. Analysten hatten dagegen 1,54 Euro je Aktie veranschlagt. (mit Reuters und dpa)

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