zum Hauptinhalt

Börse: US-Bank drückt den Dax

Schwache Quartalszahlen der US-Investmentbank Lehman Brothers haben am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch für Verluste gesorgt. Der Leitindex Dax schloss 0,4 Prozent tiefer bei 6210 Punkten.

Schwache Quartalszahlen der US-Investmentbank Lehman Brothers haben am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch für Verluste gesorgt. Der Leitindex Dax schloss 0,4 Prozent tiefer bei 6210 Punkten. Der M-Dax mittelgroßer Werte fiel um 0,5 Prozent auf 8028 Zähler. Der Technologieindex Tec-Dax verlor 2,4 Prozent auf 741 Zähler.

Schlechte Zahlen von Lehman drückten Händlern zufolge etwas auf die Stimmung. „Die Zahlen sind nicht so verheerend ausgefallen wie zum Teil befürchtet“, meinte indes Marktexperte Robert Halver von der Baader Bank. „Der Markt will nicht wissen, ob die Quartalszahlen schlecht oder sehr schlecht waren, der Markt will wissen, wer Lehmann kriegt.“ Wichtig sei, dass nach Bear Stearns und der Rettungsaktion für Fannie Mae und Freddie Mac die „dritte Großbaustelle geschlossen wird“.

Auch abgesehen von den Lehman-Zahlen standen im Dax die Finanztitel im Mittelpunkt. Aktien der Postbank legten angesichts einer konkreter werdenden Übernahme durch die Deutsche Bank als einer der größten Gewinner im Dax um 4,1 Prozent auf 46,55 Euro zu. Ein Einstieg des größten deutschen Geldinstituts bei der Deutsche-Post-Tochter steht laut Finanzkreisen in Frankfurt am Main kurz bevor. Letzte Details seien aber noch offen und es sei noch nichts unterschrieben. Der Post-Aufsichtsrat müsse die Entscheidung am Freitag absegnen.

In Kreisen des Kontrollgremiums war davon die Rede, dass die Deutsche Bank wohl zunächst mit einem Minderheitsanteil bei der Postbank einsteigt. „Das wahrscheinlichste Modell dürfte sein, dass die Deutsche Bank mit 29,9 Prozent knapp unter der Schwelle für ein Pflichtangebot bleibt“, vermutete ein Börsianer. Post und Postbank wollten die Informationen nicht kommentieren. Die Deutsche Bank bestätigte nach Börsenschluss lediglich, dass die Gespräche mit der Post weit vorangeschritten seien.

Sollte die Deutsche Bank doch das komplette Post-Paket von 50 Prozent an der Postbank kaufen, dürfte das Pflichtangebot im Bereich des Drei-Monatsschnitts von 48,23 Euro liegen. Post-Titel gewannen 1,2 Prozent auf 15,95 Euro, Papiere der Deutschen Bank verbilligten sich um 1,6 Prozent auf 61,00 Euro.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,11 (Vortag: 4,14) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 117,07 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,48 Prozent auf 114,65 Zähler. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main setzte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,4094 (Dienstag: 1,4144) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7095 (0,7070) Euro. Tsp

Kurse, Charts und Watchlisten finden Sie auch auf unseren Internetseiten unter

www.tagesspiegel.de/finanzen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false