zum Hauptinhalt

Börse: VW zieht den Dax nach oben

Nervös ging es auch am Mittwoch wieder auf dem deutschen Aktienmarkt zu. Die Anleger suchen derzeit nach Signalen. Jede noch so kleine Nachricht sorgt deshalb für heftige Kursbewegungen.

Der Leitindex Dax brach nach einem guten Start am Nachmittag ein und notierte kurzzeitig sogar unter 6000 Punkten. Später erholte er sich im Sog der positiv gestimmten US-Börsen wieder und schloss 1,2 Prozent im Plus bei 6155 Punkten. Der M-Dax stieg um ein Prozent auf 8224 Punkte. Der Technologieindex Tec-Dax legte um 1,8 Prozent auf 701 Punkte zu.

Für schlechte Stimmung sorgten am Nachmittag zunächst Konjunkturdaten aus den USA. Die Verbraucherpreise waren dort im Juni um fünf Prozent und damit stärker als erwartet gestiegen. Die höchste Inflationsrate seit 17 Jahren macht die von Börsianern erhofften Zinssenkungen unwahrscheinlich.

Finanztitel verloren erneut. Die Branche wurde von einer Mitteilung des Schweizer Rückversicherers Swiss Re belastet, der nach eigenen Angaben mit rund 9,6 Milliarden US-Dollar bei den angeschlagenen US-Immobilienfinanzierern Freddie Mac und Fannie Mae engagiert ist. Die Aktien von Allianz und Commerzbank gaben um 1,5 beziehungsweise 2,5 Prozent nach. Der Kurs der Postbank-Aktie brach sogar um 7,3 Prozent ein. Die Anleger fürchten, dass die Post beim Verkauf ihrer Banktochter einen Rückzieher machen könnte, weil im aktuell schwachen Finanzmarktumfeld nicht der gewünschte zweistellige Milliardenbetrag zu erzielen sei.

Doch es gab auch positive Nachrichten: So legte die US-Bank Wells Fargo ein ordentliches Zwischenergebnis für das zweite Quartal vor und dämpfte damit die schlimmsten Befürchtungen der Anleger. Zudem trieben sinkende Ölpreise die Kurse nach oben. Auch ein überraschender Anstieg der US-Industrieproduktion im Juni hellte die Stimmung auf.

Zu den Gewinnern im Dax gehörten VW-Aktien, die um 7,9 Prozent zulegten. Grund waren Gerüchte um eine Aufstockung der Beteiligung durch das Land Niedersachsen. „Angeblich will Niedersachsen seinen Anteil von derzeit knapp 21 auf mehr als 25 Prozent ausbauen, um eine Sperr-Minorität zu erreichen“, sagte ein Händler. Die niedersächsische Regierung wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,48 (Vortag: 4,47) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,16 Prozent auf 114,77 Punkte. Der Bund Future gewann 0,13 Prozent auf 112,46 Punkte. Der Referenzkurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,5888 (Dienstag: 1,5990) US-Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6294 (0,6254) Euro. Tsp

Kurse, Charts und Watchlisten finden Sie auch auf unseren Internetseiten unter

www.tagesspiegel.de/finanzen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false