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Börsenausblick: Viel Optimismus am Markt

Fast vier Prozent Plus in einer Woche – der Deutsche Aktienindex Dax scheint sich von den Tiefschlägen, die ihn in den ersten Novembertagen ereilt haben, wieder erholt zu haben.

Frankfurt am Main -  „Totgesagte leben länger“, überschreibt Markus Reinwand von der Helaba seine jüngste Einschätzung zum Aktienmarkt. Die Quartalsberichte sind weitgehend durch. Viele haben positiv überrascht, manche allerdings auch enttäuscht und damit dokumentiert, dass die Krise längst noch nicht ausgestanden ist.

Aber Anleger und Börsianer sind offenbar trotzdem guter Hoffnung, dass es mit den Kursen weiter nach oben geht. Am Freitag haben ihnen die Statistiker unter die Arme gegriffen: Von Juli bis September ist die deutsche Wirtschaft gegenüber dem zweiten Quartal wieder gewachsen – um 0,7 Prozent. Darauf vor allem schaut man an der Börse und nicht darauf, dass das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,7 Prozent geschrumpft ist.

Doch die Börsianer blicken bekanntlich nach vorn. Um zehn bis 15 Prozent sieht Andreas Hürkamp den Dax in den nächsten Monaten steigen. Der Konjunkturoptimismus werde zulegen. „Die überdurchschnittlich hohe Risikoaversion weiter Anlegerkreise wird sich zurückbilden“, glaubt auch Reinwand von der Helaba. Also würden verstärkt Aktien gekauft.

Die Perspektiven für die Börse bleiben nach Ansicht von Deutschlands größter Fondsgesellschaft gut, auch 2010. Klaus Kaldemorgen, Chef der Deutsche-Bank- Tochter DWS Investment, sieht den Dax Ende 2010 bei 6480 Punkten und damit rund 15 Prozent höher als derzeit. Ende dieses Jahres erwartet Kaldemorgen den Dax bei 5500 bis 6000 Punkten.

Glänzende Aussichten, die trotzdem nicht alle Experten teilen. Jens Ehrhardt ist vorsichtig. Das Bild an der Börse sei derzeit diffus, sagt der erfahrene Vermögensverwalter. Der Konjunkturoptimismus sei zu groß, an der Börse bestehe die Gefahr einer Blase. Börsenguru Andre Kostolany habe in solchen Situation immer das Bild von dem Hund bemüht, der seinem Herrchen zehn Meter vorauslaufe. Jetzt, warnt Ehrhardt, seien es schon 20 Meter. Und das ist ihm ein ganzes Stück zu viel.

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