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Finanzen: Tokios Börse stürzt erneut ab

Die Aktienbörse in Tokio ist nach dreitägiger Aufholphase wieder massiv eingebrochen. Schwache Vorgaben durch die New Yorker Wall Street haben den Nikkei-Index abstürzen lassen. Auch an der Frankfurter Börse herrscht große Nervosität.

Die vergangene Woche an der Börse war eine einzige Achterbahnfahrt - rauf, runter, keine Zeit für Erholung. Vor dem Wochenende waren viele Börsianer der Meinung, diese Woche würde es ruhiger, doch nach neuen Kursstürzen in Asien sind auch die deutschen Aktien mit Verlusten in die Woche gestartet. Der Deutsche Aktienindex (Dax) fiel in Frankfurt am Main nach Handelsbeginn um zwei Prozent auf 6680 Punkte.

Siemens-Titel waren mit minus 3,03 Prozent auf 81,32 Euro dabei der schwächste Wert im Dax. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, dass der Technologiekonzern bis zu fünf Jahre von der US-Regulierungsbehörde SEC überwacht werden könnte, falls Siemens eine Vereinbarung mit der SEC bezüglich des Schmiergeldskandals erreicht.

Wie schon in der vergangenen Woche lasten aber vor allem die Sorgen um die US-Konjunktur auf den Kursen. Die Investoren erwarten, dass die US-Notenbank Fed in dieser Woche erneut den Leitzins senkt, um die lahmende Wirtschaft mit billigem Geld anzukurbeln.

Angesichts der US-Kreditkrise und der erneuten Talfahrt an anderen asiatischen Börsenplätzen sackte der Nikkei-Index in Tokio für 225 führende Werte um 541,25 Punkte oder 3,97 Prozent auf den Stand von 13.087,91 Punkten ab. An den vorangegangenen drei Handelstagen hatte der Nikkei noch über 1000 Punkte gut gemacht.

Händlern zufolge orientierten sich die asiatischen Investoren an der New Yorker Wall Street, wo die Kurse am Freitag nach zweitägiger Erholung wieder niedriger geschlossen hatten. Viele Anleger zogen ihr Kapital aus Aktien ab und investierten es in als sicher geltende Staatsanleihen. In Europa fürchten die Börsianer nun, dass die Nervosität aus Asien herüberschwappt und erneut zu Panikstimmung führt.

Schneechaos sorgt für Ausverkauf in China

In Shanghai ist die Börse innerhalb einer Woche zum zweiten Mal um mehr als sieben Prozent eingebrochen. Der Shanghai Composite Index fiel um satte 7,19 Prozent und landete zum Handelsschluss bei 4419,29 Punkten. Das ist der niedrigste Wert seit August 2007. Medien sprachen erneut von einem "schwarzen Montag" für Chinas Börsen.

Analysten führen dies auch auf die Unsicherheit der Investoren wegen der extremen Wetterverhältnisse zurück: China kämpft derzeit mit Verkehrschaos, Energieknappheit und Stromausfällen infolge der heftigsten Schneefällen seit rund 50 Jahren.

Insbesondere Aktien von Unternehmen, die von dem schlechten Wetter beeinträchtigt werden, mussten Federn lassen. Dazu zählen Fluggesellschaften, Spediteure und Versorger. In Südkorea, Taiwan, Hongkong und Singapur betrugen die Abschläge an den Börsen zwischen drei und fünf Prozent. (dpa/AFP)

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