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© dpa

Finanzkrise: Ackermann: Keine Grund für Entschuldigung

Von Reue keine Spur: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann weist für sich Forderungen zurück, nach denen sich die verantwortlichen Bankmanager für ihre Fehler und die weltweite Finanzkrise entschuldigen sollen.

Josef Ackermann, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, sieht keinen Grund für eine Entschuldigung, wie sie Bundespräsident Horst Köhler wegen der Finanzkrise von den Banken gefordert hat. Er habe schon im vergangenen Jahr in einer Fernsehsendung gesagt, dass auch die Deutsche Bank Fehler gemacht habe, "wenngleich erheblich weniger und weniger gravierende als andere", sagte Ackermann der "Bild am Sonntag". Angesichts der schweren weltweiten Finanzkrise hatte Horst Köhler von den verantwortlichen Bankmanagern eine Entschuldigung für ihre Fehler gefordert.

"Wir haben selbst in der Krise bisher noch über drei Milliarden Euro netto verdient, eine hohe Kapitalquote und können uns Zukäufe wie zum Beispiel bei der Postbank leisten", sagte Ackermann. "So schlecht haben wir uns also nicht geschlagen." Auf die Frage, ob er eine Veranlassung sehe, künftig im Büßerhemd durchs Land zu ziehen, sagte Ackermann der Zeitung: "Nein. Die Deutsche Bank wird doch in der ganzen Welt dafür gelobt, wie gut sie im Vergleich dasteht."

Wettbewerb um höhere Renditen wird nicht aufgegeben

Ackermann plädierte dafür, dass die Banken auch künftig nach einer möglichst hohen Rendite streben. "Der Wettbewerb um höhere Renditen hat die Menschheit weiter gebracht. Diesen Wettbewerb sollten wir auf keinen Fall aufgeben." Renditevorgabe von 25 Prozent seien kein Ausdruck von Gier, sondern zeigten den Anspruch, möglichst erfolgreich zu sein, sagte er dem Blatt. Ohne ihre hohe Profitabilität wäre es der Deutschen Bank nicht möglich gewesen, bei der Rettung der Hypo Real Estate einen "solch entscheidenden Beitrag zu leisten und die Finanzkrise aus eigener Kraft durchzustehen", sagte Ackermann weiter. (tir/AFP)

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