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Finanzkrise: IWF erwartet 1,4 Billionen Dollar Verlust

Der finanzielle Schaden durch die internationale Bankenkrise dürfte wesentlich höher ausfallen als bislang gedacht. Zum diesem Schluss gelangt der IWF in einer aktuellen Studie. Zudem fordern die Experten eine enorme Finanzspritze für Großbanken.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet inzwischen mit 1,4 Billionen Dollar (1,03 Billionen Euro) Verlusten durch die Finanzkrise und damit weit mehr als bislang befürchtet. Da der Höhepunkt der Kreditausfälle noch bevorstehe und angesichts der jüngsten Verschärfung der Krise an den Märkten sei ein Anstieg der zu erwartenden Einbußen wahrscheinlich, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten IWF-Bericht zur Stabilität der globalen Finanzmärkte. Im April hatte der Fonds die vermuteten Gesamtverluste durch die Krise noch auf 945 Milliarden Dollar beziffert.

Das Vertrauen in die globalen Finanzinstitutionen und -märkte sei "auf das Schwerste erschüttert", hieß es in dem Bericht. Die Belastungen des weltweiten Finanzsystems ließen erwarten, dass sich der globale Abschwung beschleunige und eine Erholung hemme. Nach Berechnungen des IWF benötigten internationale Großbanken über die nächsten Jahre etwa 675 Milliarden Dollar an Kapitalspritzen, um ein moderates Wachstum des privaten Kreditsektors zu gewährleisten.

Der IWF ruft in seinem Bericht zu "international einheitlichen und entschiedenen" Maßnahmen auf, um das Vertrauen in das globale Finanzsystem wieder herzustellen. Sollte dies ausbleiben, drohten ein ungeordneter Abbau von Schulden und zunehmende Kosten für die Realwirtschaft. Der Währungsfonds und die Weltbank kommen an diesem Wochenende in Washington zu ihrer Jahrestagung zusammen. Zudem treffen sich am Freitag die Finanzminister der sieben wichtigsten Industrienationen (G7) in der US-Hauptstadt. (sf/dpa)

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