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Finanzkrise: Lehman-Insolvenz belastet Genossenschaftsbanken

Auch deutsche Genossenschaftsbanken sollen nach einem Zeitungsbericht Papiere der Pleitebank Lehman Brothers halten. Besonders stark sind offenbar die großen Volks- und Raiffeisenbanken betroffen - darunter auch die Berliner Volksbank.

Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise schreibt, sollen die Genossenschaftsbanken Lehman-Papiere in einem Volumen von insgesamt bis zu einer Milliarde Euro besitzen. Davon sollen dem Bericht zufolge zwischen 500 und 700 Millionen Euro auf die rund 1230 Volks- und Raiffeisenbanken und andere genossenschaftlich organisierte Kreditinstitute entfallen, etwa 300 Millionen Euro zusätzlich auf das Frankfurter Spitzeninstitut DZ-Bank und ihre Töchter. Die DZ Bank, die sich derzeit in Fusionsverhandlungen mit der Düsseldorfer WGZ-Bank befindet, wollte sich laut "Handelsblatt" zu den Informationen nicht äußern.

Nach den Schätzungen eines betroffenen Volksbank-Vorstandes bewege sich das Volumen der Lehman- Papiere bei den meisten genossenschaftlichen Ortsbanken im einstelligen Millionenbereich. In Hessen, Thüringen, Sachsen und dem Saarland belaufe sich das Volumen der Lehman-Papiere nach Informationen aus Finanzkreisen auf rund 50 Millionen Euro. Existenzbedrohend für die einzelnen Institute seien diese Größenordnungen aber nicht, sagten Insider.

Die größten Volks- und Raiffeisenbanken sollen im größeren Stil Papiere der Pleitebank halten. Die Berliner Volksbank, Nummer eins bei den VR-Banken, sagte der Zeitung, das Institut halte im eigenen Bestand nur Spezialfonds, die mehrheitlich von der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft Union Investment gemanagt würden. "Und über die Struktur unserer Spezialfonds gebe ich keine Auskunft", sagte Holger Hatje, Chef der Berliner Volksbank. Nach Informationen aus unternehmensnahen Kreisen soll die Union Lehman-Papiere mit einem Volumen von etwa 60 Millionen Euro halten. (mfa/dpa)

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