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Finanzkrise: Staat soll Rettungspaket für Hypo Real Estate mitfinanzieren

Amerikanische Verhältnisse? Die Rettung des ins Trudeln geratenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate könnte für den Steuerzahler teuer werden. Offenbar werden bis zu 35 Milliarden Euro zur Risikoabsicherung fällig - große Teile davon soll der Bund beisteuern. Das Finanzministerium hat die Bürgschaft mittlerweile bestätigt.

Das geplante Rettungspaket für den ums Überleben kämpfenden Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate beläuft sich nach Informationen aus Branchenkreisen auf bis zu 35 Milliarden Euro. Dieses Paket zur Risikoabschirmung soll von privaten Banken und dem Bund getragen werden, hieß es am Montag in Berliner Koalitionskreisen. Dem Vernehmen nach beträgt ein erster Teil des Rettungspakets etwa 14 Milliarden Euro. Davon sollen die privaten Banken 60 Prozent, der Bund 40 Prozent übernehmen. Die zweite Risikoabschirmung von 21 Milliarden Euro soll der Bund alleine tragen.

Das Finanzministerium hat die 35-Milliarden-Bürgschaft mittlerweile bestätigt. Die Zusage sei nötig, um die Finanzhilfen der Privatbanken abzusichern, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Es handele sich nicht um bereits eingetretene Verluste, wurde betont. Sollte aber die Bürgschaft in Anspruch genommen werden, würde dies die Banken und den Bund natürlich belasten. Experten sind sich sicher: In diesem Fall dürfte Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) große Probleme bekommen, wie geplant 2011 einen ausgeglichenen Bundeshaushalt ohne neue Schulden vorzulegen.

Die Frankfurter Commerzbank hat kein Interesse, die angeschlagene Hypo Real Estate zu übernehmen. Das erklärte ein Sprecher am Montag in Frankfurt. Er betonte gleichzeitig, dass die Commerzbank ihre Refinanzierung für dieses Jahr bereits abgedeckt habe. Im Wesentlichen geschehe dies über Einlagen, die eine sehr stabile Grundlage bildeten. Langfristige Kredite seien langfristig refinanziert. Dies gelte auch für die Hypothekentochter Eurohypo. Die Commerzbank hatte am Montagmorgen Kursabschläge von mehr als 25 Prozent hinnehmen müssen. Zur Rettungsaktion für die Hypo Real Estate wollte sich der Banksprecher nicht äußern. (mfa/dpa)

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