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Finanzkrise: US-Börsen schließen mit leichtem Plus

Neue Hoffnung: Nach dem "schwarzem Montag" hat sich die Lage an den US-Börsen entspannt. Die Leitindizes schlossen mit Gewinnen. Auslöser war die Aussicht auf Rettung des angeschlagenen Versicherungsgiganten AIG.

Einen Tag nach dem "schwarzen Montag" der US-Bankenwelt haben die amerikanischen Börsen deutliche Gewinne erzielt. Die Märkte durchlebten zuvor eine wilde Achterbahnfahrt. Für die Wende ins Plus sorgten am Dienstag neue Hoffnungen auf eine Rettung des angeschlagenen Versicherungsriesen AIG durch staatliche Hilfen.

Die US-Notenbank ließ unterdessen ihren Leitzins trotz der zugespitzten Finanzkrise wie erwartet unverändert. Sie warnte vor Wachstumsrisiken und Inflationsgefahren. Die Anspannungen an den Finanzmärkten hätten beträchtlich zugenommen.

Dow Jones erholt sich von Talfahrt

Der Dow-Jones-Index stieg um 1,30 Prozent auf 11.059,02 Punkte. Der S&P-500-Index kletterte um 1,75 Prozent auf 1213,60 Punkte. Der NASDAQ-Index verbesserte sich um 1,28 Prozent auf 2207,90 Punkte. Am Vortag hatte der Dow Jones noch den stärksten Tagesverlust seit der Wiederaufnahme des Handels nach den Terrorattacken am 11. September 2001 erlitten.

Im Zentrum des turbulenten Börsentages stand der Überlebenskampf des AIG-Konzerns, einer der weltgrößten Versicherer. Der Gigant sucht händeringend frisches Geld, angeblich bis zu 75 Milliarden Dollar. Die Notenbank prüft laut Medien nun doch Überbrückungskredite, was Regierung und Fed bisher kategorisch ausschlossen. Angesichts dieser neuen Aussicht verringerte die AIG-Aktie zum Handelsende ihre zuvor erlittenen drastischen Verluste etwas und endete mit minus 21 Prozent auf 3,75 Dollar.

Medienbericht: Barclay kauft Teile von Lehman

Auch für die US-Investmentbank Lehman Brothers, die am Vortag Gläubigerschutz beantragt hatte, gab es zumindest etwas Hoffnung: Die britische Barclays Bank kauft laut Medien Teile der Bank. Die zuletzt fast völlig wertlose Aktie stieg um 43 Prozent auf 0,30 Dollar.

Die größte Investmentbank Goldman Sachs (minus 1,8 Prozent) verkraftet die Kreditkrise trotz eines drastischen Gewinneinbruchs weiterhin besser als die Wettbewerber.

Morgan Stanley mit überraschend hohem Gewinn

Die zweitgrößte US-Investmentbank Morgan Stanley hat trotz der anhaltenden Finanzmarktkrise zuletzt überraschend gut verdient. Der Überschuss lag im Ende August abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal bei 1,4 Milliarden Dollar und damit vergleichsweise geringe acht Prozent unter dem Vorjahr. Das teilte Morgan Stanley am Dienstagabend nach US-Börsenschluss in New York mit. Experten hatten mit einem weitaus größeren Gewinnrückgang gerechnet.

Aktien von Morgan Stanley reagierten im nachbörslichen Handel mit einem deutlichen Sprung nach oben und legten in einer ersten Reaktion um knapp zehn Prozent zu. Die Bekanntgabe der Zahlen war eigentlich erst für Mittwoch geplant. Angesichts der jüngsten Turbulenzen bei Wettbewerbern wie Lehman Brothers und Merrill Lynch hatte sich die Bank aber zur früheren Veröffentlichung entschlossen.

Die Rentenmärkte standen deutlich unter Druck. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verbilligten sich um mehr als einen Punkt. Die Rendite stieg auf 3,548 Prozent. Der Euro verlor auf 1,4133 Dollar nach 1,4310 Dollar am Vortag.(peg/dpa)

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