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Finanzmarkt: Dax beendet turbulente Woche mit Einbrüchen

Die Deutsche Börse hat am Freitag mit einem Tiefststand wie zuletzt im Jahr 2005 geschlossen. Nach einer Talfahrt von bis zu 11,8 Prozent fand sich der Dax zum Handelsende bei minus sieben Prozent ein.

Mit deutlichen Abschlägen hat der deutsche Aktienmarkt eine der turbulentesten Börsenwochen seiner Geschichte beendet. Nach einer rasanten Talfahrt um bis zu 11,8 Prozent erholte sich der Leitindex Dax am Freitag bis zum Handelsende etwas, büßte aber immer noch 7,01 Prozent auf 4544,31 Zähler ein und schloss damit auf dem tiefsten Stand seit Sommer 2005. Seinen bislang höchsten Kursverlust an einem Tag hatte der deutsche Leitindex vor knapp 20 Jahren mit 12,81 Prozent erlitten. Aber die gesamte Woche dürfte mit einem Minus von insgesamt rund 22 Prozent als schwarzes Kapitel in die Geschichte des Dax eingehen. Der MDax gab um 6,76 Prozent auf 5325,60 Punkte nach. Der TecDax verlor 4,81 Prozent auf 516,75 Zähler. 

"Diesen Freitag sollte man abhaken", meinte Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank. Er hoffe darauf, dass das Treffen der Notenbankchefs und Finanzminister der sieben wichtigsten Industrienationen (G7) eine Wende bringt. "Am Wochenende haben die wichtigsten Industriestaaten der Welt Gelegenheit, Maßnahmen zu beschließen, die Ruhe in die Märkte bringen könnten. Analysiert werden kann anschließend. Jetzt ist erstmal Handeln dringend gefragt." Er habe die Hoffnung, dass pragmatische Maßnahmen ergriffen würden, um die turbulenten Finanzmärkte wieder zu beruhigen.

Deutsche Bank-Aktien schwächster Wert

An erster Stelle wurden wieder die Finanztitel im Dax verkauft: Die Deutsche Bank Aktien verloren als schwächster Wert des Index 16,08 Prozent auf 31,225 Euro und notierten damit auf dem tiefsten Stand seit 15 Jahren. Aktien der Deutscher Postbank verloren 14,61 Prozent auf 22,62 Euro. Die Nachricht, dass die Bundesregierung an einem Rettungsplan für das deutsche Finanzsystem nach englischem Vorbild arbeite, brachte keine Erleichterung.

Die deutschen Automobilwerte standen ebenfalls erneut deutlich unter Druck. Die Ratingagentur S&P kündigte eine weitere Abstufung der Kreditwürdigkeit für General Motors (GM) und Ford an. Die Aktien von Daimler sackten um 8,29 Prozent auf 22,565 Euro ab. BMW fielen um 8,78 Prozent auf 19,630 Euro. Die Volkswagen-Titel konnten sich erneut gegen den Abwärtssog stemmen und zogen um 15,20 Prozent auf 342,00 Euro an.

Europaweit rutschten die Börsen ab

Eine eindeutige Erklärung gebe es ebenso wenig wie am Mittwoch, als die Aktie im Verlauf um über 50 Prozent hochgesprungen war, hieß es am Markt. Im MDax verloren die Aktien von Tui 8,79 Prozent auf 8,765 Euro ab. Europaweit rutschten die Börsen ab. Der EuroStoxx50 verlor 7,88 Prozent auf 2421,87 Zähler. Die Börsen in Paris und London verbuchten ähnlich hohe Verluste. Der Dow-Jones-Index stand zum Handelsschluss in Europa rund fünf Prozent im Minus.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,77 (Vortag: 3,86) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,59 Prozent auf 120,62 Punkte. Der Bund Future fiel um 1,22 Prozent auf 114,93 Zähler. Der Kurs des Euro gab ebenfalls nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3579 (Donnerstag: 1,3682) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7364 (0,7309) Euro. (kk/dpa/ddp)

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