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Fannie Mae

© dpa

Hypothekenbanken: US-Notfallplan macht Börsen glücklich

Aufbruchstimmung an den Börsen: Nach der staatlichen Übernahme der US-Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddy Mac reagieren die weltweiten Finanzschauplätze mit deutlichen Kursgewinnen. Der Dax verzeichnete am Montagmorgen ein Plus von 3,2 Prozent - auch die asiatischen Märkte melden Kursgewinne.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat von der Quasi-Verstaatlichung der beiden US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac kräftig profitiert. Das Börsenbarometer der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften legte am Montag im morgendlichen Handel um 3,2 Prozent auf 6321 Punkte zu. In der vergangenen Woche hatte der Dax allerdings auch fast fünf Prozent verloren. An der Spitze im Dax waren am Montag Finanztitel: Die Deutsche Bank legte am Vormittag 8,3 Prozent zu, die Allianz knapp sieben Prozent, die Commerzbank vier Prozent.

Auch andere Börsen in Europa und Asien gewannen am Montag deutlich: Der Pariser CAC-40 stieg am Vormittag um 4,3 Prozent, der Londoner FTSE-100 um 3,8 Prozent. Die Börse in Tokio hatte zuvor mit einem Plus von 3,4 Prozent geschlossen, der Markt in Hongkong 4,3 Prozent höher.

US-Regierung hilft mit 200 Milliarden Dollar

US-Finanzminister Henry Paulson hatte am Sonntag einen Notfallplan für Fannie Mae und Freddie Mac vorgestellt, mit dem die US-Regierung vorübergehend die Kontrolle über die beiden größten Baufinanzierer des Landes übernimmt. Damit solle ein Kollaps des Kreditmarktes verhindert werden, begründete Paulson die Entscheidung. Der Minister kündigte zudem an, die beiden Hypothekengiganten mit jeweils 100 Milliarden Dollar (jeweils gut 70 Milliarden Euro) stützen zu wollen. Zweifel an der finanziellen Stabilität der beiden Institute im Zuge der Immobilienkrise hatten ihre Aktienkurse dramatisch einbrechen lassen.

Fannie Mae und Freddie Mac, für die es in Deutschland keine Entsprechung gibt, spielen in den USA eine entscheidende Rolle - ein Zusammenbruch würde das dortige Finanzsystem ins Wanken bringen und damit auch weltweite Auswirkungen haben. Zusammen besitzen oder garantieren die beiden Finanzierer Kredite im Wert von 5,2 Billionen Dollar (3,3 Billionen Euro) und stehen damit für etwa 40 Prozent des Gesamtwertes der Immobilienkredite des Landes. (iba/dpa)

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