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IKB: KfW verabschiedet sich mit Milliardenspritze

Die staatliche KfW-Bankengruppe hat in die angeschlagene Mittelstandsbank IKB zum Abschied wie versprochen mehr als eine Milliarde Euro frisches Kapital gepumpt. In der kommenden Woche soll der Verkauf der Bank an den US-Investor Lone Star abgeschlossen werden.

Nach Angaben der IKB wurde die Durchführung der Ende März von der IKB-Hauptversammlung beschlossenen Kapitalerhöhung von 1,25 Milliarden Euro am Freitag in das Handelsregister eingetragen. Nach früheren Angaben kommen mehr als 99 Prozent der Kapitalerhöhung zur Stabilisierung der IKB von der KfW. Der Anteil der Staatsbank an der IKB steigt damit von 45,5 auf rund 91 Prozent.

Der Verkauf des kompletten IKB-Anteils an den US-Investor Lone Star werde voraussichtlich in der kommenden Woche abgeschlossen, wie die KfW bereits mitteilte. Erneute Verhandlungen seien nicht vorgesehen, es gehe nur noch um die juristische Abwicklung des im August geschlossenen Kaufvertrags, wie eine KfW-Sprecherin am Mittwoch sagte. Der Kaufpreis für das gut 90-Prozent-Paket der KfW an der IKB wird in Branchenkreisen auf 115 Millionen Euro geschätzt und damit auf einen Bruchteil der gerade erfolgten Kapitalerhöhung.

EU genehmigt Hilfen

Der Vollzug der Kapitalerhöhung bei der IKB lag monatelang auf Eis, weil die Entscheidung der EU-Kommission über das Rettungspaket für die IKB abgewartet wurde. Die Wettbewerbshüter genehmigten die staatlichen Beihilfen mit einem Gesamtvolumen von rund neun Milliarden Euro am Dienstag unter Auflagen. Unter anderem muss sich die IKB von den Bereichen Aktienanlage und Immobilienfinanzierung trennen. In den betroffenen Abteilungen arbeiten rund 300 Menschen. Die Bilanzsumme wird sich nach Angaben der IKB bis 2011 im Vergleich zur Zeit vor der Krise auf 33,5 Milliarden Euro etwa halbieren.

Die über faule US-Immobilienkredite gestolperte IKB steckt weiter tief in der Verlustzone. In den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres 2008/09 verbuchte die Bank einen Konzernverlust von mehr als einer halben Milliarde Euro. Den Fehlbetrag bezifferte die Bank in ihrem am 9. Oktober vorgelegten Quartalsbericht für die Monate April, Mai und Juni 2008 auf 540,3 Millionen Euro. Das sind 7,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. (imo/dpa)

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