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Informationsleck: Neue Datenpanne bei AWD

Der Finanzdienstleister AWD muss sich erneut gegen den Vorwurf wehren, sensible Kunden- und Mitarbeiterdaten nicht ausreichend geschützt zu haben.

Berlin - Nach einem ähnlichen Vorfall Ende 2009 räumte das Unternehmen am Montag erneut eine Datenpanne ein, über die der NDR berichtet hatte. „Es ist nicht auszuschließen, dass ehemalige Mitarbeiter dem Unternehmen schaden wollen“, sagte AWD-Sprecher Bela Anda dem Tagesspiegel. Die entwendeten Daten seien aber nicht durch einen unberechtigten Zugriff auf aktuelle Daten aus dem IT-System des Finanzvertriebs in falsche Hände geraten. „Es sind zwar zum Teil laufende Verträge betroffen, unsere Kunden müssen aber nicht um die Sicherheit ihrer privaten Daten fürchten“, sagte Anda. AWD sichere seine Daten nach neuesten Standards.

Nach Darstellung des Unternehmens sind die aufgetauchten Informationen zum Teil zehn Jahre alt. Dies lege den Schluss nahe, dass sie aus demselben „Datenpool“ stammten, den der NDR bereits im Oktober genutzt hatte. Interne Abrechnungen von rund 1500 Vertretern des Finanzdienstleisters waren bereits vor zwei Jahren ins Internet gelangt. AWD hat bislang vergeblich versucht, die Urheber strafrechtlich zu ermitteln.

Der Radiosender „NDR Info“ hatte berichtet, weitere 12 000 Personendatensätze des Finanzvertriebs erhalten zu haben, nachdem dem Sender im Herbst bereits 27 000 sensible Kundendaten von AWD zugespielt worden waren. In den Daten enthalten seien sowohl persönliche Details über Kundenverträge als auch Angaben über ehemalige und noch aktive AWD-Mitarbeiter sowie bei mehreren hundert Kunden die Kontoverbindungen, so der NDR. Laut AWD handelt es sich wohl um Daten aus sogenannten Buchauszügen im Zusammenhang mit den Provisionsabrechnungen für freie Handelsvertreter. „Falls es aufgrund krimineller Energie Einzelner zu einer unberechtigten Datenweitergabe kommt, so liegt dies außerhalb des Einflussbereiches von AWD und ist Sache der Strafverfolgungsbehörden“, sagte Anda. mot

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