zum Hauptinhalt

Kreditkrise: Größte Schweizer Bank erstmals mit roten Zahlen

Ein weiteres Opfer der Kreditkrise: Die größte Schweizer Bank UBS ist 2007 erstmals in ihrer zehnjährigen Geschichte in die roten Zahlen gerutscht. Im Jahr zuvor hatte die Großbank noch einen Milliardengewinn verbucht.

Der Reinverlust liege bei 4,4 Milliarden Franken (rund 2,6 Mrd Euro), teilte der weltgrößte Vermögensverwalter UBS in Zürich mit. Allein im vierten Quartal des vergangenen Jahres sei ein Verlust von 12,5 Milliarden Franken angefallen. Insgesamt werde die UBS fast 18,4 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit der Krise auf den US-Hypothekenmarkt abschreiben. Zu den im Jahresverlauf 2007 bereits bekanntgegebenen Wertberichtigungen sind weitere vier Milliarden Dollar hinzugekommen. Endgültige Geschäftsergebnisse für 2007 will die UBS am 14. Februar veröffentlichen.

2006 hatte die Bank noch einen Reingewinn von 12,2 MilliardenFranken ausgewiesen. Nach der Bekanntgabe von weiteren Milliardenverlusten aufgrund fauler Kredite in den USA am 10. Dezember 2007 hatte die UBS frisches Kapital in Aussicht gestellt. Sie kündigte an, ein Staatsfonds aus Singapur werde 11 Milliarden Franken und ein nicht genannter Investor aus dem Nahen Osten zwei Milliarden Franken zur Verfügung stellen. Über diese Kapitalspritze muss noch eine außerordentliche Generalversammlung am 27. Februar entscheiden.

Die UBS verfügte Ende 2007 über eine Eigenkapitalquote von 8,8 Prozent. Ein Jahr davor waren es noch 11,9 Prozent gewesen. Die Schweizer Eidgenössische Bankenkommission (EBK) betonte jedoch, die Großbank erfülle weiterhin alle Anforderungen hinsichtlich der Kapitalbasis. Im internationalen Vergleich sei die Kernkapitalquote immer noch hervorragend, sagte ein EBK-Sprecher der Schweizer Nachrichtenagentur sda. Die Mindestquote liege bei vier Prozent. (jam/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false