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Kreditvergabe: Wirtschaftsministerium für eine "Bank der Wirtschaft"

Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet an einer „Bank der Wirtschaft“, um gegen die Liquiditätsprobleme in zahlreichen Unternehmen anzukämpfen.

Berlin - In Ministeriumskreisen heißt es, vorstellbar sei eine Bank, die nach dem Genossenschaftsprinzip arbeitet, also von ihren Mitgliedern getragen wird. Die Einlagen sollen von liquiden Firmen kommen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) könnte nach den Vorstellungen des Ministeriums bei der Errichtung einer solchen Bank eine koordinierende Rolle spielen.

Ziel sei es, die Kreditvergabe an Unternehmen zu beschleunigen. „Der Faktor Zeit spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Wir erhoffen uns von einer Bank der Wirtschaft schnelle Entscheidungen und große Flexibilität“, heißt es im Wirtschaftsministerium. Die Kredite der Bank könnten von einem Solidarfonds der Wirtschaft, aber auch vom Staat verbürgt werden.

Die Väter der Idee, die derzeit in der Führungsebene des Ministeriums diskutiert wird, rechnen mit einem positiven Nebeneffekt: Die Kreditbranche könnte in Zugzwang geraten. Viele Unternehmen werfen den Banken derzeit eine zu restriktive Kreditvergabe vor.

Die „Bank der Wirtschaft“ könnte dem Staat außerdem helfen, sich in der aktuellen Krise zurückzunehmen. „Die Bundesregierung wäre nicht mehr so stark im Fokus, wenn es um die Rettung von Unternehmen ginge“, heißt es im Ministerium.

Erst Ende vergangener Woche hatten sich die Spitzen des BDI und des Bundesverbandes deutscher Banken getroffen, um Differenzen zu überbrücken und nach Möglichkeiten zu suchen, gemeinsam auf die Krise zu reagieren. Es komme darauf an, Möglichkeiten für langfristige und strukturierte Finanzierungen zu verbessern, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Einzelne Branchen hätten Probleme, dafür Partner zu finden. str (HB)

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