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Private Banking: Volksbank für Reiche

Die Genossenschaftler wollen ihre Vermögensverwaltung, auch Private Banking genannt, ausbauen.

Berlin - Wer bei dem Wort Vermögensverwaltung an Kaviarhäppchen und Champagner denkt, sollte die neue Volksbankfiliale für vermögende Kunden besuchen. Hier am Wilmersdorfer Roseneck gibt es Kaffee und Käsebrötchen. Die Filiale eröffnet am heutigen Donnerstag, im Mai folgt ein Ableger in Frohnau. Insgesamt werden bei der Berliner Volksbank künftig 30 Vermögensberater für eine exklusive Klientel tätig sein.

Die Genossenschaftler wollen ihre Vermögensverwaltung, auch Private Banking genannt, ausbauen. Im Firmenkundengeschäft habe man in Berlin einen Anteil von 29 Prozent, im Bereich Private Banking seien es nur zwei bis drei, sagt Carsten Jung, Vertriebsvorstand der Berliner Volksbank. „Wir begleiten die Unternehmen oft seit Generationen. Aber wenn sie ein Vermögen aufgebaut haben, wechseln die meisten zu einer Privatbank“. Das will die Volksbank ändern.

Seit zwei Jahren betreut das genossenschaftliche Institut schon reiche Leute, „Kunden mit einer komplexen Vermögensstruktur“, sagt Axel Fiedler, Direktor für Private Banking. Das sind Leute, die mindestens eine halbe Million Euro verwalten lassen wollen. Die Volksbank hat rund 1300 solcher Kunden, von denen viele „ganze Familienverbünde“ seien. Ende des Jahres wird die Bank nach eigenen Angaben ein Vermögen von mehr als einer Milliarde betreuen. In den nächsten beiden Jahren seien Wachstumsraten im „zweistelligen Bereich“ geplant. „Wir wollen den anderen Marktanteile wegnehmen“, sagt Fiedler.

Zur Vermögensverwaltung gehört vor allem das Wertpapiermanagement. Hier arbeitet die Volksbank mit den Analysten der genossenschaftlichen Investmentbank DZ Bank zusammen. Es werden aber nicht nur Produkte der verbandseigenen Fondsgesellschaft Union Investment angeboten, sondern insgesamt über 7200 Finanzprodukte. Einen Schwerpunkt legt die Volksbank auch auf die Finanzierung, zum Beispiel von Immobilien.

Im Gegensatz zu normalen Kunden haben die Vermögenden einen persönlichen Berater, der notfalls auch am Wochenende zur Verfügung steht. Gespräche finden nicht nur in der Filiale, sondern überwiegend auch zu Hause bei den Kunden statt. Champagnerparties werde es auch künftig bei der Volksbank nicht geben, sagt Carsten Jung. Eher lade man die Kunden mal zu einem gemeinsamen Frühstück mit einem Bauunternehmer ein. 

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