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Quartalszahlen: Blaues Auge für Goldman Sachs

Die Finanzkrise verschont auch Goldman Sachs nicht mehr. Die Nummer eins unter den Investmentbanken muss einen drastischen Gewinneinbruch vermelden - und schneidet doch weitaus besser ab, als die Mitbewerber.

Die größte US-Investmentbank Goldman Sachs verkraftet die Kreditkrise trotz eines drastischen Gewinneinbruchs weiterhin besser als die Wettbewerber. Der Überschuss fiel in dem Ende August abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um rund 70 Prozent auf 845 Millionen Dollar (594 Millionen Euro) - einer der stärksten Rückgänge in der Geschichte von Goldman Sachs. "Das war ein herausforderndes Quartal", sagte Konzernchef Lloyd Blankfein am Dienstag in New York.

Goldman Sachs kam damit erneut mit einem blauen Auge davon und bleibt die einzige unabhängige US-Investmentbank ohne Quartalsverlust in der seit über einem Jahr andauernden Finanzkrise. Nach zuletzt tiefroten Zahlen musste der Wettbewerber Lehman Brothers am Montag Insolvenz anmelden. Die ebenfalls verlustreiche Merrill Lynch wird von der Bank of America übernommen.

Börsianer waren enttäuscht

Hoffnungen, dass Goldman Sachs weit über den Erwartungen abschneidet, erfüllten sich dieses Mal allerdings nicht. Analysten hatten im Schnitt mit etwas mehr Gewinn gerechnet. Entsprechend enttäuscht waren die Börsianer - die Aktie geriet vorbörslich deutlich unter Druck.

Ein Jahr zuvor hatte die Investmentbank noch einen Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar erzielt. Je Aktie sank der Goldman-Gewinn von 6,13 Dollar auf 1,81 Dollar. Die Nettoerträge fielen um mehr als die Hälfte auf sechs Milliarden Dollar. Die Kunden hätten sich zurückgehalten und die Vermögenswerte seien geschrumpft, sagte Blankfein.

Von den einst fünf großen unabhängigen US-Investmentbanken sind wegen der Kreditkrise mittlerweile nur noch zwei übriggeblieben. Morgan Stanley legt an diesem Mittwoch mit Spannung erwartete Quartalszahlen vor. Analysten rechnen auch hier mit einem Gewinneinbruch. Die fünftgrößte Investmentbank Bear Stearns musste bereits vor Monaten ihrem Notverkauf an J.P. Morgan Chase zustimmen. (ck/dpa)

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