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So war der Tag: Anleger nehmen Gewinne mit

Nach den Jahreshöchstständen zu Wochenbeginn hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag Verluste verzeichnet. Eine Prognoseerhöhung des US-Medizinkonzerns Johnson & Johnson verhalf dem Dax nur kurzzeitig ins Plus.

Bis kurz vor Handelsschluss fiel er um 1,2 Prozent auf 5714 Punkte. Überraschend deutlich gesunkene ZEW-Konjunkturerwartungen verstärkten den Trend zu Gewinnmitnahmen – die Händler fürchten nun einen konjunkturellen Dämpfer. Der M-Dax büßte 1,8 Prozent auf 7476 Zähler ein, der Tec-Dax sank um 0,8 Prozent auf 773 Punkte.

„Die Kaufhaltung hat sich ein wenig abgeschwächt“, sagte ein Händler. Viele Anleger hielten sich mit Blick auf die Bilanzsaison in den Vereinigten Staaten zurück, die in dieser Woche Fahrt aufnimmt. Für den späten Dienstagabend wurden noch Intel-Zahlen erwartet, außerdem wird am Mittwoch mit JP Morgan Chase die erste US-Großbank ihren Zwischenbericht veröffentlichen. Im Wochenverlauf stehen unter anderem noch Zahlen von Goldman Sachs, Google, IBM und General Electric an.

Auf der Gewinnerseite standen die Aktien von Metro mit einem Plus von 1,5 Prozent auf 38,67 Euro ganz oben. Vizechef Thomas Unger hatte dem „Handelsblatt“ gesagt, der Handelskonzern wolle die Karstadt-Warenhäuser seines insolventen Konkurrenten Arcandor nicht um jeden Preis übernehmen. Eine optimistische Prognose der Analysten von Goldman Sachs für die Stahlindustrie trieb die Aktien von Thyssen-Krupp um 0,7 Prozent in die Höhe. Salzgitter, die am Vorabend schon drei Prozent gewonnen hatten, stagnierten in einem insgesamt schwachen Gesamtmarkt.

Im M-Dax bauten Heidelberger Druck, die am Vortag nach einem düsteren Geschäftsausblick und dem mutmaßlichen Scheitern einer möglichen Fusion mit Manroland mehr als 20 Prozent abgegeben hatten, ihre Verluste um bis zu elf Prozent auf 5,15 Euro aus. Der als Fusionspartner vorgesehene Konkurrent MAN mit seiner Sparte Manroland wurde im Dax abgestraft, als schlechtester Wert verlor MAN 2,7 Prozent auf 56,70 Euro. Henkel, zweitschlechtester Wert unter den 30 größten börsennotierten Unternehmen, verlor 2,6 Prozent, nachdem der Konsumgüterhersteller seine Umsatzpläne verfehlt hatte.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,96 (Vortag: 3,02) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19 Prozent auf 122,99 Punkte. Der Bund Future legte um 0,15 Prozent zu auf 122,48 Punkte. Der Referenzkurs des Euro legte zu.Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4864 (Montag: 1,4765) Dollar fest – das war der höchste Stand seit September 2008. Der Dollar kostete damit 0,6728 (0,6773) Euro.

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