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So war der Tag: Anleger reagieren enttäuscht

Mit hohen Erwartungen waren die Anleger in den Tag gegangen – doch sie wurden nicht ganz erfüllt. Bis zum Mittag hatten die Investoren auf eine drastische Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) gewettet und den Dax damit um bis zu 3,6 Prozent ins Plus getrieben.

Mit hohen Erwartungen waren die Anleger in den Tag gegangen – doch sie wurden nicht ganz erfüllt. Bis zum Mittag hatten die Investoren auf eine drastische Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) gewettet und den Dax damit um bis zu 3,6 Prozent ins Plus getrieben. Dann kam die Zinssenkung um 0,75 Prozentpunkte – doch das reichte den Börsianern offenbar nicht. Innerhalb weniger Minuten rutschte der Dax deutlich ins Minus. Zum Handelsschluss lag der Leitindex schließlich bei 4564 Punkten – ein kleines Minus von 0,1 Prozent.

Andere deutsche Indizes lagen dagegen im Plus. Der M-Dax mittelgroßer Werte stieg um 0,4 Prozent auf 5192 Punkte. Der Tec-Dax machte sogar 1,6 Prozent gut und stieg auf 487 Punkte. „Die EZB liefert uns eine Zinssenkung um 75 Basispunkte auf nun 2,50 Prozent. Das ist mehr, als von den meisten Analysten aufgrund der jüngsten Rhetorik erwartet, aber weniger, als vom Markt erhofft", begründete Kornelius Purps von Unicredit die Zurückhaltung der Anleger. Auch ein schwacher Start der Wall Street in New York drückte auf die Kurse: Einige US-Unternehmen hatten schlechte Nachrichten geliefert.

Thema auf dem Börsenparkett waren auch die am Vorabend angekündigten Veränderungen in den deutschen Aktienindizes. Insbesondere die momentan noch im M-Dax notierten Aktien des Stahlkonzerns Salzgitter profitierten von dem am 22. Dezember bevorstehenden Aufstieg in den Dax und legten 4,2 Prozent zu. „Das ist ein Schritt Richtung Ausgewogenheit im Dax“, sagte Analystin Karin Meibeyer von der NordLB. Der Leitindex wurde in den vergangenen Jahren stark von Finanzwerten geprägt. Nun verlässt mit Hypo Real Estate ein Bankkonzern den Dax. Die Aktie fiel um 7,1 Prozent.

Auch am Rentenmarkt sorgte die Zinssenkung der EZB für Bewegung. In einem hektischen Handel sprang der für die europäischen Rentenmärkte richtungsweisende Bund-Future zeitweise um fast einen vollen Punkt auf ein Allzeithoch von 124,91 Punkten, nur um bis zum frühen Abend wieder um beinahe eineinhalb Punkte auf 123,65 Zähler abzurutschen. „Die Zinsmärkte sind fast volatiler als der Aktienmarkt“, sagte ein Händler. „Das ist alles nicht wirklich gesund.“

Die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere sank auf 2,81 (Vortag: 2,92) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,35 Prozent auf 122,54 Punkte. Der Eurokurs stieg nach der Zinsentscheidung. Am Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB)den Referenzkurs noch auf 1,2620 (Mittwoch: 1,2623) Dollar festgesetzt. Am Abend stieg der Eurokurs dann um eineinhalb Cent auf beinahe 1,28 Dollar. Tsp

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