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So war der Tag: Banken runter, Siemens rauf

Nach der Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) und den jüngsten US-Konjunkturdaten hat der Dax am Donnerstag den siebten Tag in Folge mit Verlusten beendet.

Händler wiesen auf die insgesamt schlechte Stimmung hin. Die Zinssenkung der EZB sei für die Börse keine Überraschung gewesen, hieß es von Händlern.

Der deutsche Leitindex schloss mit 1,9 Prozent im Minus bei 4336 Punkten. Der M-Dax mittelgroßer Werte gab 1,1 Prozent auf 5068 Zähler ab. Lediglich der Technologieindex Tec-Dax schloss am Donnerstag mit einem leichten Plus von knapp ein Prozent bei 460 Zählern. Auch die Börsen in Paris und London schlossen mit Verlusten. Die Wall Street verbuchte zum Handelsschluss in Europa ebenfalls Verluste, erholte sich später aber wieder. Sowohl in Europa als auch in den USA gehörten Bankaktien zu den größten Verlierern.

Hierzulande brachen im Dax erneut die Aktien der Postbank drastisch ein und rutschten erstmals unter zehn Euro. Sie markierten beim Stand von 9,35 Euro zwischenzeitlich ein neues Rekordtief. Doch auch zu Handelsschluss standen sie mit minus 18,7 Prozent bei 9,63 Euro als Tagesverlierer am Ende. Nachdem sich die Deutsche Bank mit der Post am Mittwoch auf neue Bedingungen zur Übernahme der Post-Tochter geeinigt hatte, äußerten sich nun Analysten negativ zu dem Papier. Auch die Aktie der Deutschen Bank konnte sich nicht gegen den Trend stemmen. Am Donnerstagmorgen war bekannt geworden, dass Vorstandschef Josef Ackermann am Mittwochabend ins Krankenhaus gebracht worden war. Die Aktie schloss um sechs Prozent tiefer bei 20,76 Euro. Auch die Commerzbank sackte wieder ab. Mit fast elf Prozent im Minus schloss sie bei 3,44 Euro. Die Titel des Halbleiterkonzern Infineon waren mit minus 6,15 Prozent auf 0,84 Euro ebenfalls einer der schwächsten Werte im Dax. Händler wiesen auf den niederländischen Chip-Zulieferer ASML hin, der seine Umsatzprognose für die kommenden drei Monate erneut gesenkt hat.

Zu den wenigen Gewinnern zählten der Elektrokonzern Siemens und der Düngemittelspezialist K+S. Siemens legten 2,2 Prozent auf 43,24 Euro, die K+S-Aktien sogar 3,1 Prozent auf 38,80 Euro. Börsianer erklärten dies in beiden Fällen mit einer technischen Erholung.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,83 (Vortag: 2,93) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf 121,999 Punkte. Der Bund Future gewann 0,17 Prozent auf 126,16 Zähler. Der Euro fiel weiter. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3085 (Mittwoch 1,3173) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7642 (0,7591) Euro.Tsp

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