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So war der Tag: Dax auf tiefstem Stand seit 2003

Unter dem Druck der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise und dem neuerlichen Fall an der Wall Street sind die deutschen Aktienindizes am Montag mit deutlichen Kursverlusten in die neue Woche gestartet. Sie fielen allesamt so tief wie seit Jahren nicht mehr.

Der Dax sackte auf den tiefsten Stand seit Oktober 2003 und verlor zuletzt 3,5 Prozent auf 3710 Zähler. Der M-Dax gab 3,6 Prozent auf 4440 Zähler nach. Der Technologieindex Tec-Dax sackte zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Juli 2003 und verlor zuletzt 4,6 Prozent auf 423 Zähler.

Händler verwiesen auf die milliardenschwere Kapitalerhöhung bei Europas größter Bank HSBC und die neue Finanzspritze für den schwer angeschlagenen US-Versicherer AIG in Höhe von 30 Milliarden Dollar. „Das ist ein rabenschwarzer Start in die Börsenwoche“, sagte Aktienhändler Christian Falkner von Alpha-Wertpapierhandel. Hierzulande schließen Aktienmarktexperten in der neuen Woche einen Fall bis auf 3600 Punkte nicht aus. Finanzwerte gerieten besonders unter Druck und litten damit ein weiteres Mal unter andauernden Sorgen über weiteren Kapitalbedarf in der Branche. Dass die Finanzbranche immer mehr und immer neues Geld benötige, sei ein eindeutiger Belastungsfaktor für die Aktien von Banken und Versicherern, hieß es am Markt. So sackten die Aktien der Commerzbank um 7,4 Prozent ab und fielen damit ans Dax-Ende. Für die Titel der Deutschen Bank ging es um 5,1 Prozent nach unten und die Papiere der Postbank verloren 6,7 Prozent. Die Papiere der Allianz gaben um 4,2 Prozent nach.

Die Bankenwerte verlieren an Gewicht im deutschen Leitindex: Nachdem erst im Dezember die Hypo Real Estate aus dem Dax fiel, sind dort nun die Tage der Postbank gezählt. Zudem gilt es unter Index-Experten als gesichert, dass im März auch der Chiphersteller Infineon den Dax verlassen muss. Als Nachfolger werden Fresenius und der Versicherer Hannover Rück als gesicherter Aufsteiger gehandelt.

Die im M-Dax notierten Aktien des Autozulieferers Continental stemmten sich am Montag mit plus 4,1 Prozent gegen die sehr schwache Tendenz am Gesamtmarkt. Die Aktien profitierten von Überlegungen der Schaeffler-Kreditgeber, Continental aus der Schaeffler- Gruppe loszulösen.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,81 (Freitag: 2,87) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,24 Prozent auf 122,51 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,57 Prozent auf 125,41 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2596 (Freitag: 1,2644) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7939 (0,7909) Euro. Tsp

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