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So war der Tag: Dax rutscht ab

Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag zeitweise massive Verluste erlitten. Der Leitindex Dax sackte am Nachmittag um bis zu 3,6 Prozent auf 4067 Zähler ab.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag zeitweise massive Verluste erlitten. Der Leitindex Dax sackte am Nachmittag um bis zu 3,6 Prozent auf 4067 Zähler ab. Später erholte er sich etwas. Bei Handelsschluss lag er bei 4178 Punkten (minus ein Prozent). Der M-Dax der mittelgroßen Werte gab um 2,4 Prozent auf 4764 Zähler nach. Der Tec-Dax verlor 1,7 Prozent auf 449 Zähler. „Es sieht nicht gut aus, das fundamentale Umfeld ist eine Katastrophe“, sagte Aktienhändler Thomas Stengl von der Postbank. Immer neue Gerüchte aus dem Banken- und Versicherungssektor über zusätzlichen Abschreibungsbedarf lasteten auf der Stimmung. „Der Dax steht auf des Messers Schneide, und wenn die Marke bei 4000 Punkten nicht hält, wird es bitter“, warnte der Experte.

Spekulationen um eine Schieflage eines „kleineren Versicherers in Deutschland“ belasteten laut Händlern Allianz-Aktien, die zwischenzeitlich mehr als zehn Prozent verloren und zuletzt um 3,5 Prozent fielen. Zudem verwiesen Börsianer auf sehr schlechte Vorgaben der US-Versicherer, nachdem die Papiere von Aflac wegen Sorgen nach einer pessimistischen Studie von Morgan Stanley am Vorabend mehr als ein Drittel an Wert verloren hatten. Robert Halver, Kapitalmarktexperte bei der Baader Bank, machte Sorgen um die Branche insgesamt für die Verluste verantwortlich.

Infineon-Aktien verloren nach dem Insolvenzantrag der US-Speicherchip-Tochter Qimonda und schwachen Zahlen des südkoreanischen Elektronikherstellers Samsung Electronics 4,9 Prozent auf 0,68 Euro. Die Muttergesellschaft Infineon muss zwar zusätzliche Rückstellungen bilden, Börsianer blieben dennoch gelassen. Mittelfristig sei das für Infineon gar nicht so schlecht, da das Thema damit endlich erledigt sei, sagte ein Händler.

Bester Wert im Dax war die Pharmaaktie von Merck mit einem Kursgewinn von 8,6 Prozent, vor dem Versorger Eon mit einem Plus von 3,4 Prozent. Die Aktien mehrerer Unternehmen wurden von Meldungen über bevorstehende Kurzarbeit belastet. Beiersdorf-Titel gaben um 3,9 Prozent nach. Auch bei ThyssenKrupp wird nach der Stahlsparte ab Februar auch in der Edelstahlsparte Kurzarbeit eingeführt. Für die Aktien ging es zuletzt aber um 1,5 Prozent nach oben.

Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf dem Vortagswert von 2,94 Prozent. Der Rentenindex stieg um 0,26 Prozent auf 122,83 Punkte. Der Bund Future verlor 0,21 Prozent auf 124,07 Zähler. Der Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2795 (Donnerstag: 1,2984) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7816 (0,7702) Euro. Tsp

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