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So war der Tag: Dax und Dow stürzen ab

Deutsche Aktien haben am Donnerstag nach der wie erwartet ausgefallenen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank deutlich an Wert verloren.

Die US-Aktienkurse gaben ebenfalls zum Teil kräftig nach, weil der Autokonzern General Motors (GM) in seinem veröffentlichten Jahresbericht seine Überlebensfähigkeit deutlich in Zweifel gezogen hatte. Die GM-Aktie sackte um bis zu 18 Prozent ab und zog andere amerikanische Blue-Chips mit nach unten. So kostete die Aktie der Citigroup, einst größte Bank der Welt, nach einem Kurssturz von mehr als 14 Prozent, zum ersten Mal weniger als ein Dollar. Der Dow-Jones-Index verlor bis zum Handelsschluss 4,1 Prozent und durchbrach die Marke von 6600 Punkten. Er schloss bei 6594 Zählern.

Der Dax gab kräftig um fünf Prozent auf 3695 Zähler nach. Der M-Dax fiel um 5,4 Prozent auf 4309 Punkte und der Tec-Dax verlor 4,7 Prozent auf 418 Punkte. Am Vortag hatten die deutschen Indizes Gewinne von teils mehr als fünf Prozent erzielt – am Donnerstag wurden die Kursgewinne wieder in Bargeld umgewandelt. „Nach den gestrigen Gewinnen ist der Markt auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt“, sagte Norbert Empting, Händler bei der Schnigge Wertpapierhandelsbank. „Es gibt nach wie vor nichts Positives und die extreme Verunsicherung hält an.“

Die Europäische Zentralbank senkte den Leitzins für den Euroraum um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Die EZB rechnet für 2010 mit einer Veränderung des Bruttoinlandsprodukts in der Euro- Zone zwischen plus 0,7 und minus 0,7 Prozent. Im Dezember hatten die Zentralbanker noch ein Plus von 0,5 bis 1,5 Prozent erwartet. „Dies ist ein Signal, dass uns die Finanzkrise noch einige Zeit zu schaffen machen wird“, sagte Volkswirt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus.

Im Dax stand vor allem des Stahlunternehmen Salzgitter nach der Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen im Fokus. Die Aktien sackten um 16,1 Prozent an das Dax-Ende. Die Wirtschaftskrise erwischte den Stahl- und Röhrenhersteller mit voller Wucht. Nachdem sich die Märkte bereits zum Jahresende 2008 dramatisch verschlechtert hatten, rechnet der zweitgrößte deutsche Stahlkocher in der ersten Hälfte 2009 nun wegen ausbleibender Bestellungen sogar mit roten Zahlen. Händler nannten den Ausblick „grottenschlecht“.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,89 (Mittwoch: 2,85) Prozent. Der Rentenindex sank um 0,16 Prozent auf 122,63 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,99 Prozent auf 125,76 Punkte. Der Kurs des Euro blieb unverändert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs wie am Mittwoch auf 1,2555 Dollar fest. Der Dollar kostete damit weiterhin 0,7965 Euro. Tsp

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