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So war der Tag: Der Dax trotzt der Grippe

Die Stimmung am Markt war angesichts der ungewissen Folgen der Krankheitswelle nervös.

Die Angst vor einer weltweiten Pandemie infolge der in Mexiko wütenden Schweinegrippe hat die Aktienmärkte am Montag zunächst belastet. Der Deutsche Aktienindex Dax verlor zeitweise bis zu 2,2 Prozent. Im Sog der Wall Street erholte er sich am Nachmittag jedoch wieder und notierte zum Börsenschluss 0,4 Prozent im Plus bei 4694 Punkten. Der M-Dax mittelgroßer Werte verlor dagegen 0,5 Prozent 5423 Punkte. Der Tec-Dax büßte 0,6 Prozent auf 561 Punkte ein.

Die Stimmung am Markt war angesichts der ungewissen Folgen der Krankheitswelle nervös. „Der Ausbruch der Schweinegrippe hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können“, urteilten die Analysten des Investmenthauses Kepler. Sie befürchten, dass eine Pandemie den Abschwung der Weltwirtschaft verschärfen könnte.

Zu den großen Verlierern gehörten am Montag denn auch die Aktien von Fluggesellschaften. Lufthansa-Aktien büßten 9,3 Prozent ein. Auch die Titel von Air France-KLM, British Airways und der spanischen Iberia verloren deutlich. Das Analystenhaus Equinet stufte die Lufthansa umgehend wegen der Schweinegrippe runter.

Unter Druck geriet zudem der Ölpreis. „Es wird befürchtet, dass die Ausbreitung der Schweinegrippe den aufkommenden Hoffnungen auf eine Konjunkturbelebung einen herben Schlag versetzen könnte“, schrieb Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank. Er hält diese Befürchtungen allerdings für verfrüht. Auch Philip Lawlor vom Brokerhaus Nomura rät zur Ruhe. „Im Augenblick preist der Markt das schlimmstmögliche Szenario ein“, sagte der Aktienstratege.

Im Dax machten einige starke Werte die Verluste der Lufthansa-Aktie wieder wett. Deutsche Bank legten einen Tag vor Bekanntgabe der Quartalszahlen um 5,3 Prozent zu, nachdem das „Handelsblatt“ berichtet hatte, das Institut werde nach einem Milliardenverlust im vergangenen Quartal nun wieder eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent erreichen.

Die Aktien des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck legten um 2,1 Prozent zu. Das Unternehmen erwartet nach einem Gewinneinbruch zum Jahresbeginn eine allmähliche Erholung seiner zuletzt gebeutelten Sparte Flüssigkristalle.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,97 (Freitag: 3,03) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 122,90 Punkte. Der Bund Future rückte um 0,43 Prozent auf 122,99 Punkte vor. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3125 (1,3232) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7619 (0,7557) Euro. Tsp

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