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So war der Tag: Der Schwung fehlt

Der Auftakt der Bilanzsaison in den USA hat dem deutschen Aktienmarkt nicht den von Börsianern erhofften Schwung gebracht. Der Dax fiel am Dienstag kurz vor Handelsschluss um 0,5 Prozent auf 6217 Punkte.

Der Auftakt der Bilanzsaison in den USA hat dem deutschen Aktienmarkt nicht den von Börsianern erhofften Schwung gebracht. Der Dax fiel am Dienstag um 0,3 Prozent auf 6230 Punkte. Der US-Aluminiumkonzern Alcoa hatte am Montagabend mit seinem Quartalsbericht nicht ganz überzeugen können: Nachbörslich bröckelte der Kurs in New York ab, in Frankfurt rutschte die Aktie um bis zu 3,6 Prozent ab.

„Das war weder Fisch noch Fleisch“, fasste ein Händler zusammen. „Der Markt hat an die Berichtssaison sehr hohe Erwartungen, die die Unternehmen erst noch erfüllen müssen“, bemerkte ein weiterer Marktteilnehmer. Als nächster großer US-Konzern veröffentlichte Intel am Abend nach US-Börsenschluss Geschäftszahlen, die bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht vorlagen. An diesem Mittwoch folgt JP Morgan Chase, am Donnerstag Advanced Micro Devices (AMD) und Google sowie am Freitag General Electric.

Bei den deutschen Einzelwerten waren Titel gefragt, die als vergleichsweise sichere Anlage gelten. Die Aktien des Dialyse-Spezialisten FMC gehörten mit einem Plus von 1,3 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. Hingegen gaben Finanzwerte europaweit nach. Auch die Papiere von Indexschwergewicht Siemens lagen im Minus, sie verloren 1,6 Prozent. Marktspekulationen auf ein Übernahmeinteresse des Schweizer Novartis-Konzerns an Bayer schickten hingegen die Aktien des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns auf Höhenflug. „Es gibt Gerüchte um ein feindliches Übernahmeangebot von Novartis für Bayer“, sagte ein Händler. Bayer-Aktien bauten ihre Gewinne kräftig aus und kletterten um 0,9 Prozent. Novartis und Bayer wollten keine Stellungnahmen zu den Marktgerüchten abgeben. Diese waren in der Vergangenheit wiederholt aufgekommen, zuletzt im vergangenen Jahr.

Zu den größten Gewinnern zählten zudem Metro-Papiere mit einem Plus von 0,5 Prozent. Konsumwerte waren europaweit gefragt, nachdem der Luxusgüterkonzern LVMH mit starken Umsatzzahlen glänzte. Das machte Anlegern auch Appetit auf Aktien der Konkurrenten Pernod Ricard und Diageo. Pernod kletterten um 0,9 Prozent, die Aktien des weltgrößten Spirituosenherstellers Diageo fielen um 0,8 Prozent. LVMH hatte auch ein gutes Geschäft mit Weinen und Spirituosen gemacht.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite auf 2,82 (Montag: 2,84) Prozent. Der Rex kletterte um 0,10 Prozent auf 124,80 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,10 Prozent auf 122,79 Punkte. Der Kurs des Euro notierte am Dienstag kaum verändert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3583 (Montag: 1,3585) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7362 (0,7361) Euro. Tsp

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