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So war der Tag: Gewinnmitnahmen belasten

Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag unter Gewinnmitnahmen gelitten. Bis kurz vor Handelsschluss konnte der Leitindex Dax die psychologisch wichtige Marke von 5000 Punkten aber hauchdünn verteidigen und notierte zuletzt bei 5004 Zählern – ein Minus von 1,4 Prozent.

Auch der M-Dax der mittelgroßen Werte drehte nach Anfangsgewinnen ins Minus und verlor 1,7 Prozent auf 5819 Punkte. Der Technologiewerte-Index Tec- Dax verzeichnete noch deutlichere Verluste von 2,4 Prozent auf 635 Zähler.

„Nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate nutzen Anleger die Chance, Kasse zu machen“, sagte ein Händler. Impulse von Konjunktur- und Unternehmensseite gebe es so gut wie keine. Zudem gebe es eine Menge Fragezeichen, sagte Chefhändler Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser – „Fragezeichen sind ein Übel für die Börse“. Er verwies insbesondere auf die Unsicherheit über die Zukunft des Tourismus- und Handelskonzerns Arcandor sowie die noch ausstehende Entscheidung über staatliche Hilfen für Porsche.

Das Ringen um eine Arcandor-Rettung war am Montag Hauptthema an der Börse. Die drohende Insolvenz führte zu einem dramatischen Kurseinbruch um 43,6 Prozent auf ein Jahrestief von 1,06 Euro. Kurz vor Börsenschluss hatte die Regierung entschieden, der Karstadt-Mutter keine Staatshilfe zu gewähren. Arcandor will trotzdem einen weiteren Anlauf für Nothilfe starten. Auch über die mögliche Fusion von Karstadt mit der Metro-Tochter Kaufhof werden die Gespräche laut Konzern weitergeführt. Metro-Aktien legten 0,8 Prozent auf 35,3 Euro zu.

Porsche-Papiere profitierten zunächst von einem möglichen Investor und der Chance auf einen Kredit der staatlichen KfW-Bank. Bei Handelsschluss notierten sie wieder unverändert bei 47 Euro. Der Lenkungsausschuss des Wirtschaftsfonds berät über die Bitte des hoch verschuldeten Autobauers um einen Milliarden-Kredit. Zudem berichtete „Focus“, der Emir von Katar habe eine mündliche Zusage für den Einstieg bei Porsche gegeben. Stammaktien bei Porsche-Großaktionär VW verteuerten sich um 4,3 Prozent und standen damit an der Dax-Spitze. Daimler-Aktien verloren bis zu vier Prozent. Ein Händler erklärte die Kursabschläge mit Gewinnmitnahmen. In der vergangenen Woche hatte Daimler zu den größten Gewinnern im Dax gezählt.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der Bundeswertpapiere auf 3,40 (Freitag: 3,33) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,40 Prozent auf 120,33 Punkte. Der Bund Future gewann 0,16 Prozent auf 118,53 Punkte. Der Euro-Kurs fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3866 (Freitag: 1,4177) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7212 (0,7054) Euro.

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