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So war der Tag: Neue Ernüchterung an der Börse

Die deutschen Aktienindizes haben am Donnerstag Verluste verbucht. Kurz vor Handelsschluss beschleunigt der Dax seine Talfahrt. Er schloss bei 4932 Zählern – ein Minus von 1,4 Prozent.

Tags zuvor hatte der Leitindex noch bei rund 5000 Punkten geschlossen. „Es ist wieder leichte Ernüchterung eingekehrt“, sagte Helaba-Marktanalyst Christian Schmidt. „Es ist in relativ kurzer Zeit deutlich nach oben gegangen. Es wäre vermessen zu glauben, dass es so weitergeht.“ Händler klagten allerdings über die extrem geringen Umsätze. Viele Anleger hielten sich zurück. Kursverluste an den US-Börsen belasteten die deutschen Aktienindizes zusätzlich.

Der M-Dax der 70 wichtigsten Nebenwerte fiel um 1,8 Prozent auf 5767 Zähler. Der Tec-Dax sank um 2,3 Prozent auf 628 Punkte. Die Titel von Nutzfahrzeug- und Automobilherstellern zählten zu den schwächsten Werten am deutschen Aktienmarkt. Auch die Papiere einiger Automobilzulieferer gerieten unter Druck. Die nahende Insolvenz des schwer angeschlagenen US-Autoherstellers General Motors (GM) sowie die anhaltend trübe Lage in der Branche weckten weiterhin Befürchtungen, dass der Automobilabsatz noch nicht seinen Boden erreicht haben könnte, sagten Händler. Der Antrag der Autozulieferer Visteon und Metaldyne auf Gläubigerschutz drückte ebenfalls auf die Stimmung.

Daimler-Aktien notierten mit einem Kursverlust von 3,1 Prozent. MAN-Titel verloren 3,7 Prozent. Der Maschinenbauverband hatte einen Ordereinbruch von 58 Prozent im April gemeldet. BMW-Aktien folgten mit einem Abschlag von 2,9 Prozent.

Die Titel der Deutschen Bank fielen als schwächster Dax-Wert und belastet von Gewinnmitnahmen und Kurseinbußen der US-Banken um 3,7 Prozent. Einen Zusammenhang zwischen den Bespitzelungsvorwürfen und dem Kursverlust wollten Händler und Analysten nicht herstellen. „Es besteht kein direkter Zusammenhang zwischen den Vorwürfen und dem aktuellen Kursabschlag“, sagte etwa Analyst Olaf Kayser von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Er führte die Abschläge vielmehr auf Gewinnmitnahmen zurück. „Die Aktie ist in den vergangenen Tagen gut gelaufen.“ Mitte Mai war der Titel noch bis auf 36,63 Euro gefallen. Aktuell notiert er bei 46,55 Euro.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,32 (Vortag: 3,31) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,10 Prozent auf 120,96 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,28 Prozent auf 119,06 Punkte. Der Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,3856 (Mittwoch: 1,3901) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7217 (0,7194) Euro. Tsp

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