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So war der Tag: Obama drückt den Dax

Der Dax ist am Freitag erneut auf Talfahrt gegangen und hat den Kampf mit der Marke von 5700 Punkten verloren. Nachdem der Leitindex in den vergangenen zwei Tagen bereits insgesamt knapp vier Prozent eingebüßt hatte, sank er bis zum Handelsschluss um weitere 0,9 Prozent auf 5695 Zähler.

Der Dax ist am Freitag erneut auf Talfahrt gegangen und hat den Kampf mit der Marke von 5700 Punkten verloren. Nachdem der Leitindex in den vergangenen zwei Tagen bereits insgesamt knapp vier Prozent eingebüßt hatte, sank er bis zum Handelsschluss um weitere 0,9 Prozent auf 5695 Zähler. Der M-Dax verlor 1,4 Prozent auf 7539 Punkte, während der Tec-Dax um 1,7 Prozent auf 808 Zähler nachgab. Für die bevorstehende Bilanzsaison in Deutschland gaben sich einige Analysten skeptisch. „Die Unternehmen müssen die hohen Erwartungen des Marktes erst einmal erfüllen“, sagte ein Händler. Angesichts der fortgesetzten Kursverluste an den Aktienmärkten ist die Nervosität der Anleger weiter gestiegen. Der Volatilitätsindex V-Dax stieg um bis zu zehn Prozent auf den höchsten Stand seit sechs Wochen. Das Stimmungsbarometer wird auf Basis der Verkaufs- und Kaufoptionen auf die 30 Dax-Werte berechnet.

„Obamas Aussagen haben massive Verkäufe am Aktienmarkt ausgelöst“, sagte ein Händler. „Der Markt war zum Jahresschluss fast ohne Umsatz hochgelaufen, da genügt so eine negative Aussage, und es geht wieder richtig runter.“ Dass US-Präsident Barack Obama den Banken stärker die Zügel anlegen will, belaste auch die Stimmung in Deutschland, sagten Händler. An der Wall Street hatten die Bankenwerte am Donnerstagabend bis zu sechs Prozent eingebüßt. Obama hatte seine Pläne am Donnerstagabend zeitgleich mit dem Handelsschluss in Europa bekannt gegeben.

So büßten die Titel der Deutschen Bank am Freitag 4,2 Prozent ein, während die der Commerzbank, deren Fokus auf dem Privatkundengeschäft liegt, 0,2 Prozent gewann. Die Anteilsscheine der Deutschen Börse sanken um 3,2 Prozent und litten vor allem unter Sorgen, dass den Finanzunternehmen in den USA der Handel im eigenen Auftrag verboten werden könnte. Lufthansa-Papiere fielen mit minus 6,1 Prozent ans Dax-Ende, nachdem die Fluggesellschaft die Gewinnerwartungen für das laufende Jahr leicht dämpfte, während vage Gerüchte über Zukäufe durch US-Finanzinvestor Warren Buffett den Aktien der Munich Re zu Gewinnen von 0,3 Prozent verhalfen. Bayer- Titel setzten sich nach einem freundlichen Analystenkommentar mit einem Kursgewinn von gut 0,7 Prozent an die Dax-Spitze.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,90 (Vortag: 2,93) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 123,72 Punkte. Der Bund Future gewann 0,20 Prozent auf 123,40 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4135 (Donnerstag: 1,4064) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7075 (0,7110) Euro. Tsp

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