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So war der Tag: Schwarz-gelb freut die Börse

Positiv hat der deutsche Aktienmarkt auf die Ergebnisse der Bundestagswahl reagiert. Der Dax legte am Montag wesentlich stärker als die anderen europäischen Börsen zu und stieg bis kurz vor Handelsschluss um 2,8 Prozent auf 5736 Punkte.

Positiv hat der deutsche Aktienmarkt auf die Ergebnisse der Bundestagswahl reagiert. Der Dax legte am Montag wesentlich stärker als die anderen europäischen Börsen zu und stieg bis kurz vor Handelsschluss um 2,8 Prozent auf 5736 Punkte. Der M-Dax stieg um 2,8 Prozent auf 7351 Punkte, der Tec-Dax um 2,3 Prozent auf 755 Zähler. Mit der freundlichen Eröffnung der New Yorker Wall Street zog der Dax am Abend weiter an.

„Aus Börsensicht ist eine schwarz-gelbe Koalition die Idealkonstruktion, weil man mehr Impulse für die Wirtschaftspolitik erwartet“, sagte Marktanalyst Christian Schmidt von der Helaba. „Ein Punkt aus Sicht internationaler Investoren ist sicher auch, dass Angela Merkel Kanzlerin bleibt, und mit diesem Namen kann man inzwischen etwas anfangen. Das ist bei Steinmeier anders.“

Der absehbare Richtungswechsel in der Atompolitik sorgte für einen Run auf Versorgeraktien. Die erwartete Verlängerung der Laufzeiten bei den Atomkraftwerken trieb Eon-Aktien in der Spitze um 5,3 Prozent und RWE-Titel um bis zu 4,4 Prozent. „So würde etwa eine Laufzeitverlängerung um zehn Jahre bei gleichzeitiger staatlicher Abschöpfung von 50 Prozent der Zusatzgewinne den fairen Wert der Eon-Aktie um rund 2,80 Euro erhöhen“, rechnete DZ-Bank- Analyst Mario Kristl vor. Bei RWE erhöhe sich der Wert um rund 6,70 Euro je Aktie. Aus heutiger Sicht ergebe sich damit ein Kurspotenzial von jeweils rund zehn Prozent. Verlieren dürfte hingegen der Sektor der erneuerbaren Energien. Für die Solarbranche sei der Wahlausgang das am wenigsten wünschenswerte Ergebnis, urteilte Analyst Sven Kürten von der DZ Bank. Conergy, Q-Cells und Solarworld führten denn auch am Montag die Verliererliste des technologielastigen Tec-Dax an.

Trotz der generellen Erleichterung an der Börse warnten Analysten vor übertriebener Euphorie. Wegen der angespannten Haushaltslage sei der Spielraum für Steuerentlastungen oder die Erhöhung von Infrastruktur- und Bildungsausgaben eng begrenzt. Potenzielle Profiteure des Wahlausgangs könnten nach Ansicht von Analysten der Bausektor (mehr Privatisierungen und Public-Private-Partnership), Einzelhändler wie Metro oder Adidas (Steuerentlastungen) oder auch die Banken (nachlassender Regulierungsdruck) sein.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,97 (Freitag: 2,99) Prozent. Der Rentenindex sank um minimale 0,01 Prozent auf 122,82 Punkte. Der Bund Future legte aber um 0,04 Prozent auf 121,53 Punkte zu. Der Referenzkurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4650 (1,4670) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6826 (0,6817) Euro. Tsp

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