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So war der Tag: US-Notenbank treibt die Kurse

Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag dank der Ankündigung der US-Notenbank, Staatsanleihen und Ramschhypotheken aufkaufen zu wollen, seine Gewinne im Handelsverlauf ausgebaut.

Dagegen nahmen die Börsen in Asien die überraschende Maßnahme der US-Notenbank, zur Ankurbelung der Wirtschaft mehr als eine Billion Dollar in die Finanzmärkte zu pumpen, eher gedämpft auf: Der Einbruch des Dollars erzeugt Sorgen um die Erträge der Exportwirtschaft.

Der Dax verbuchte bis zum Handelsschluss ein Plus von 1,2 Prozent auf 4043 Zähler. Für den M-Dax ging es leicht um 0,1 Prozent auf 4408 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index Tec-Dax gewann ein Prozent auf 434 Zähler. Neben der Fed standen ferner etliche Unternehmen mit vorläufigen oder endgültigen Zahlen im Fokus der Anleger. Als Gründe für den Aufwärtstrend nannten Händler auch den an diesem Freitag bevorstehenden Verfallstermin an den Terminbörsen.

Bankentitel legten deutlich zu. Analyst Georg Kanders von der WestLB verwies auf die Ankündigung der Bank of America vom Mittwochnachmittag, staatliche Gelder könnten bereits Ende dieses und Anfang nächsten Jahres zurückgezahlt werden. Das habe mit Verzögerung den US-Finanzsektor nach oben gezogen, und „diese Entwicklung vollziehen die deutschen Bankentitel heute nach“, so Kanders. Titel der Deutschen Bank, die lange an der Dax-Spitze notierten, stiegen um 7,8 Prozent. Commerzbank-Papiere verteuerten sich um 4,2 Prozent. SAP-Titel gewannen 2,8 Prozent, nachdem US-Konkurrent Oracle angekündigt hatte, zum ersten Mal eine Dividende zu zahlen. Bei Anteilsscheinen von Adidas standen Kursgewinne von 2,4 Prozent zu Buche. Der bereinigte Gewinn des Wettbewerbers Nike sei in seinem dritten Geschäftsquartal besser als erwartet ausgefallen, schrieb ein Analyst. Massiv zulegen (plus 10,5 Prozent) konnten am zweiten Tag in Folge Infineon-Aktien.

Der Thyssen-Krupp-Kurs fiel indes nach Ankündigung einer strategischen Neuordnung sowie eines Verlusts für das zweite Quartal um 5,4 Prozent. Titel der Deutschen Post steckten enttäuschende Zahlen und Aussagen des US- Konkurrenten Fed-Ex gut weg und notierten nach kurzzeitigen Verlusten deutlich mit 3,4 Prozent im Plus.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,91 (Vortag: 3,03) Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,57 Prozent auf 122,91 Punkte. Der Bund Future gewann 1,50 Prozent auf 124,08 Punkte. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3671 (Mittwoch: 1,3130) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7315 (0,7616) Euro. Tsp

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