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Metzler

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Steuerrazzien: Fahnder filzen Privatbanken

Razzien von Hamburg bis München: In ganz Deutschland wurden Privatwohnungen und Geschäftsräume von Steuerfahndern durchsucht. Nun bekamen die ersten Geldhäuser unangenehmen Besuch. Betroffen sind zwei traditionsreiche Privatbanken.

Auf ihrer Suche nach vermögenden Steuersündern haben Ermittler am Montag auch Niederlassungen der Privatbank Metzler in Frankfurt und München durchsucht. Das sagt der Sprecher der Bank, Jörg-Matthias Butzlaff. Details wollte er nicht nennen. Ebensowenig war zu erfahren, ob die Bank in der Steueraffäre, die durch den Fall des bisherigen Postchefs Klaus Zumwinkel öffentlich geworden war, Beschuldigter oder Zeuge ist.

Die Frankfurter Privatbank Metzler beschäftigt in der Zentrale etwa 600 Mitarbeiter. In der Zweigstelle in München sind es 15. Das Bankhaus ist seit über 300 Jahren im Besitz der Familie und somit die älteste unabhängige Privatbank Deutschlands. Firmenchef Friedrich von Metzler gilt als angesehener Geschäftsmann und engagierter Förderer von Kunst und Kultur. Im Jahr 2002 gelangte der Name zu trauriger Bekanntheit, als der elfjährige Sohn Jakob von Metzler entführt und ermordet wurde.

Auch Hauck & Aufhäuser im Visier

Medienberichten zufolge ist eine weiteres Geldhaus von den Ermittlungen betroffen: Die Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" wurde ebenfalls die Münchner Niederlassung durchsucht. Auch hier ist nicht klar, ob die Bank selber beschuldigt ist. Das Kreditinstitut hat rund 500 Mitarbeiter und wurde bereits 1796 gegründet. Das exklusive Bankhaus richtet sich nach eigenen Angaben unter anderen an vermögende Privatleute und anspruchsvolle Unternehmer sowie an Verbände und Stiftungen.

Am Montag haben Steuerfahnder im ganzen Bundesgebiet Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Und die Razzien sollen weitergehen - über 100 weitere Durchsuchungen sind offenbar geplant. Die Aktionen werden von Ermittlern aus Bochum gesteuert - Startschuss war die Durchsuchung im Wohnhaus und im Büro des ehemaligen Post-Chefs Klaus Zumwinkel. Bei den Ermittlungen handelt es sich schon jetzt um die umfangreichste Steuerfahndung in der Geschichte der Bundesrepublik. (ck/dpa)

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