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Teuerung: EU-Finanzminster sehen Inflationsgefahr

Die Finanzminister des Euro-Gebiets sind heute in Brüssel zusammengekommen, um über den Euro-Höhenflug und die wieder steigende Inflation zu sprechen. Am Ende der Woche werden in den USA und Europa wichtige Weichen gestellt.

Der Vorsitzende der Ministerrunde, Jean-Claude Juncker, zeigte sich mit Blick auf die Teuerung besorgt. "Wir können die steigenden Inflationsrisiken nicht ignorieren", sagte der luxemburgische Premier und Finanzminister zum Auftakt von Beratungen. "Die Ökonomie ist robust, verliert aber derzeit etwas an Fahrt." Die Jahresinflation der Eurozone war im November wegen hoher Benzin- und Nahrungsmittelpreise auf 3,0 Prozent geklettert.

Mit Blick auf den Höhenflug des Euro gegenüber dem US-Dollar meinte Europas dienstältester Regierungschef, er sei nie für einen schwachen oder starken Euro gewesen, sondern für einen stabilen Euro. Juncker zog eine positive Bilanz seiner China-Reise in der vergangenen Woche. Die Europäer werfen den chinesischen Behörden vor, den Yuan künstlich niedrig zu halten und damit heimische Exporteure zu unterstützten. "Ich denke, dass der Besuch erfolgreich war. Die chinesischen Behörden verstehen nun besser die Bedenken der Euro-Mitgliedsländer."

Dollar auf Zwischenhoch

Inzwischen ist der Kurs des Euro wieder unter die Marke von 1,47 US-Dollar gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,4661 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,4666 (Freitag: 1,4761) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6819 (0,6775) Euro.

"Der Rückgang beim Ölpreis hat die Konjunktursorgen gedämpft und den Dollar etwas gestützt", sagte Stephan Rieke von der BHF-Bank. Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag hätten einige Marktteilnehmer Gewinne mitgenommen oder würden zunächst einmal abwarten.

Mittlerweile mache sich am Markt jedoch auch eine Stimmung breit, dass der Dollar seine Tiefstände überwunden habe, sagte Rieke. Schließlich seien in den derzeitigen Kurse schon sehr viele schlechte Nachrichten enthalten. Zudem dürfte auch die Eurozone von einer konjunkturellen Abschwächung in den USA aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtungen nicht unbeeindruckt bleiben. (mist/dpa)

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