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US-Börsen: Erneute Kurs-Rally in New York

Nach einer Fortsetzung der Kurs-Rally des Vortages sind die wichtigsten US-Aktienindizes am Freitag mit kräftigen Gewinnen ins Wochenende gegangen. Der Dow Jones Industrial steht nur noch 0,29 Prozent schlechter da als in der Vorwoche.

Börsianer verwiesen auf Hoffnungen, dass die Rettungspläne der US-Regierung für den Finanzsektor die Kreditkrise entschärfen würden. Dabei solle die Finanzbranche von notleidenden Vermögenswerten befreit werden, sagte US-Finanzminister Henry Paulson am Freitag. Derzeit "würgen sie den Kreditfluss ab, der lebenswichtig für unsere Wirtschaft ist". Man rede in diesem Zusammenhang von "hunderten von Milliarden Dollar". "Um das Vertrauen in unsere Märkte und unsere Finanzinstitutionen wiederherzustellen, müssen wir das grundlegende Problem angehen, um Wachstum und Wohlstand zu fördern", sagte er. Er hoffe nun auf die baldige Verabschiedung entsprechender Gesetze durch den US-Kongress.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, wertete die bisher bekannt gegebenen Pläne als begrüßenswert. Unter anderem plant die US-Regierung einen Einlagensicherungsfonds für unter Druck geratene Geldmarktfonds, der mit bis zu 50 Milliarden US-Dollar bestückt werden soll. Das befristete Verbot bestimmter Börsenwetten auf fallende Kurse durch die US-Börsenaufsicht SEC könnte Börsianern zufolge ebenso einen Anteil an der positiven Entwicklung der US-Indizes haben.

Der Dow Jones Industrial ging mit einem Plus von 3,35 Prozent auf 11.388,44 Zähler aus dem Handel. Im Wochenvergleich büßte der Index aber dennoch 0,29 Prozent ein. Der marktbreite S&P-500-Index kletterte am Freitag indes sogar um 4,02 Prozent auf 1.254,99 Zähler. An der NASDAQ gewann der Composite-Index 3,40 Prozent auf 2.273,90 Punkte. Der NASDAQ 100 legte um 2,81 Prozent auf 1.745,06 Punkte zu. Im Zentrum des Interesses standen weiterhin die Finanztitel. Diese knüpften an ihre kräftigen Kursgewinne des Vortages an und zogen auch mit Übernahmespekulationen Aufmerksamkeit auf sich.

Citigroup klettert steil

Die Aktien der Citigroup sprangen um 22,70 Prozent auf 20,65 US-Dollar nach oben. Die US-Großbank ist einem Pressebericht zufolge an einem Kauf der größten US-Sparkasse Washington Mutual interessiert. Es würden weiterhin die Bücher der Gesellschaft geprüft, berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag ohne Nennung einer Quelle. Am Tag zuvor hatte das Blatt noch berichtet, dass die Citigroup ihr Interesse an Washington Mutual verloren habe. Die Titel von Washington Mutual sprangen um 42,14 Prozent auf 4,25 Dollar hoch.

Neben der Citigroup prüfen dem Bericht zufolge Banco Santander, Wells Fargo und JP Morgan die Bücher der US-Sparkasse. Wells Fargo legten um 7,57 Prozent auf 39,80 Dollar und verteuerten sich im Vergleich zum Freitagsschluss vor einer Woche um mehr als 5 Dollar. JP Morgan legten um 16,75 Prozent auf 47,05 Dollar und waren damit knapp 7 Dollar mehr wert als vor Wochenfrist. Auch eine Lösung um Morgan Stanley steht noch aus. Die Titel verbesserten sich um 20,67 Prozent auf 27,21 Dollar, vor einer Woche hatten sie noch bei 37,23 Dollar je Aktie gelegen.

Neue Unternehmenszahlen

Abseits der Finanztitel rückten einige Unternehmen mit Zahlen in den Blick. So hatte Oracle im ersten Quartal mehr verdient als von Analysten erwartet. Der Gewinn je Aktie (EPS Non-GAAP) war um 32 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 0,29 US-Dollar geklettert. Experten hatten nur mit 0,27 Dollar gerechnet. Die UBS beließ die Titel auf "Buy" mit einem Kursziel von 29 Dollar. Die Papiere quittierten die Zahlen mit einem Anstieg von 7,04 Prozent auf 20,07 Dollar.

Texas Instruments gewannen 3,60 Prozent auf 23,60 Dollar. Das Unternehmen hatte die Quartalsdividende um zehn Prozent angehoben. Die Ausschüttung pro Aktie steigt von zehn auf elf US-Cent. Die Zahlung an die Aktionäre erfolgt am 17. November. Unterdessen bleibt der Smartphone-Hersteller Palm unter Druck. Das Unternehmen aus Sunnyvale gab am Donnerstag nach Börsenschluss den fünften Quartalsverlust in Folge bekannt und dämpfte die Aussicht auf baldige Besserung. Die Aktien fielen um 6,60 Prozent auf 7,93 Dollar.

Am Rentenmarkt verloren richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen einen ganzen und 25/32 auf 102 2/32 Punkte und rentierten mit 3,748 Prozent. Der Kurs des Euro setze seinen Anstieg fort - zuletzt wurden 1,4471 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,4236 (Donnerstag: 1,4502) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7024 (0,6896) Euro. (mhz/dpa)

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