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© dpa

Von Dax bis Dow: Börsenindizes weltweit auf Talfahrt

Die Politiker schnüren fleißig Rettungspakete und geben Garantien, doch das Vertrauen an den Märkten ist weg. Weltweit befinden sich zum Wochenstart die Börsen im Sinkflug. Die Bankenkrise drückt die Aktienindizes an allen wichtigen Handelsplätzen - in Frankfurt am Main wie an der Wall Street.

Die Finanzmarktkrise hat die Aktienmärkte am Montag erneut auf Talfahrt geschickt: Der amerikanische Börsen-Leitindex Dow Jones rutschte erstmals seit vier Jahren unter die psychologisch wichtige 10.000-Punkte-Marke. Er verlor zu Beginn der neuen Handelswoche mehr als vier Prozent.

Auch dem deutschen Aktienmarkt wurden am Montag herbe Verluste beschert. Neben der Krise des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate machten neue Hiobsbotschaften aus der europäischen Bankenbranche den Anlegern zu schaffen, sagten Börsianer. Der Dax schloss mit einem Minus von 7,07 Prozent auf 5387,01 Punkte und damit auf dem tiefsten Stand seit Juli 2006. Zeitweise war er bis auf 5292 Zähler gefallen.

Einen neuen schwarzen Montag erlebte die Londoner Börse: Die weltweite Finanzkrise hat zu Wochenbeginn erneut zu einem drastischen Einbruch des britischen Aktienmarkts geführt. Der Leitindex FTSE 100 fiel am späten Nachmittag um bis zu acht Prozent und erreichte ein Vier-Jahres-Tief. Der japanische Leitindex Nikkei fiel mit einem Minus von mehr als vier Prozent auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren.

Panik in São Paulo

In Brasilien lösten die Turbulenzen gar eine Börsen-Panik aus: Nachdem der Bovespa-Index im brasilianischen São Paulo um 15,06 Prozent kollabierte, wurde der Handel zum zweiten Mal an diesem Tag für eine weitere Stunde ausgesetzt. Auch die Börsen in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires und in Mexiko-Stadt fielen zeitweise um rund zehn Prozent. In allen drei Ländern stieg der Kurs des US-Dollars rapide.

Vor allem Finanztitel zählten weltweit zu den großen Verlierern. "An der Börse kursiert die Angst, dass noch mehr Banken pleitegehen", sagte ein Aktienhändler. "Jetzt wird geguckt, wer noch alles Leichen im Keller haben könnte und als nächstes über die Wupper geht." Die Aktie des Münchner Dax-Konzerns HRE brach in Frankfurt um mehr als 40 Prozent ein.

Euro verliert gegenüber Dollar

Der Kurs des Euro ist am Montag angesichts der sich verschärfenden Kreditkrise in Europa auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,3486 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3634 (Freitag: 1,3834) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,7335 (0,7229) Euro.

Die Ölpreise gerieten ebenfalls kräftig unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI zur Lieferung im November kostete 89,48 Dollar und damit 4,40 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Freitag. (ck/dpa)

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