zum Hauptinhalt
Bulle und Bär in Frankfurt.

© imago

Vor Börsenbeginn: Deutsche Bahn kürzt Bund die Dividende - Dax vorbörslich etwas erholt

Die Deutsche Bahn kürzt dem Bund die Dividende. Die Lufthansa verdient weniger, aber mehr als erwartet. Die USA geben überraschend Teile ihrer strategischen Ölreserven frei. Der Dax liegt vor Börsenbeginn am Donnerstag leicht im Plus.

Von Andreas Oswald

Die Deutsche Bahn kürzt ihrem Eigentümer, dem Bund, wegen des schlechten Jahresergebnisses die Dividende für das Geschäftsjahr 2013. Statt wie bislang geplant und mit dem Bund als Eigentümer abgesprochen 525 Millionen Euro sollen es nach Angaben des „Handelsblatts“ vom Donnerstag nur 200 Millionen Euro sein. Den Vorschlag muss der Aufsichtsrat demnach aber noch bei einer Sitzung am 26. März absegnen. Die Bahn wollte sich laut "Handelsblatt" auf Anfrage nicht äußern. Das Unternehmen habe darauf verwiesen, dass die Entscheidung über den Dividendenvorschlag Sache des Aufsichtsrats sei.

Deutsche Bahn kürzt Dividende um mehr als die Hälfte

Auslöser für die überraschende Kürzung ist dem Bericht zufolge ein Gewinneinbruch im zurückliegenden Jahr. Das operative Ergebnis von 2,24 Milliarden Euro hätte demnach zwar ausgereicht, um die ursprünglich verabredete Dividendenzahlung an den Bund zu garantieren. Doch Sonderbelastungen wie gestiegene Personalkosten und Sonderabschreibungen hätten das Nettoergebnis so weit gedrückt, dass sich eine Ausschüttung in dieser Höhe offensichtlich nicht mehr rechtfertigen lasse. Der Jahresüberschuss betrug den Angaben zufolge nur noch 649 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es 1,46 Milliarden Euro.

Lufthansa verdient weniger, aber mehr als erwartet

Die Lufthansa hat 2013 wegen der Kosten für den Konzernumbau operativ weniger verdient. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) sei voriges Jahr um 17 Prozent auf 697 Millionen Euro gesunken, teilte der Frankfurter Konzern am Donnerstag mit. Unter dem Strich ging der Überschuss um 75 Prozent auf 313 Millionen Euro zurück. Allerdings hatte die Lufthansa 2012 hohe Einmalerlöse verbuchen können, unter anderem aus dem Verkauf von Unternehmensteilen. Mit seinen Gewinnzahlen Schnitt Deutschlands größte Fluglinie besser ab als von Analysten erwartet. Von Reuters befrage Experten hatten mit einem Ebit von 675 Millionen Euro und einem Überschuss von 245 Millionen Euro gerechnet.

Die Lufthansa steckt im größten Umbau ihrer Geschichte

Trotz des Gewinnrückgangs zahlt die Airline für 2013 eine Dividende von 0,45 Euro je Aktie. Im Vorjahr waren die Ausschüttungen wegen der schlechten Geschäftslage gestrichen worden, nachdem für 2011 noch 0,25 Euro je Aktie gezahlt worden waren. Der 118.000 Mitarbeiter starke Konzern steckt derzeit im größten Umbau seiner Geschichte. Ziel ist weiterhin, das operative Ergebnis 2015 im Vergleich zu 2011 um 1,5 Milliarden Euro zu steigern. Für das laufende Jahr erwartet die Lufthansa ein operatives Ergebnis von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro.

Der Dax steigt vorbörslich

Der Dax steigt am Donnerstagmorgen vorbörslich über die Marke von 9200 Punkten. Sorgen um einen Einbruch der chinesischen Wirtschaft und der Streit um die Krim-Halbinsel hatten die Aktienmärkte am Vortag europaweit belastet. Der Dax fiel um 1,28 Prozent auf 9188 Punkte.

Die Vorgaben aus New York sind unklar. Die Angst vor einer stärkeren Konjunkturabkühlung in China hatten die US-Börsen am Mittwoch belastet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verabschiedete sich mit einem winzigen Minus von 0,1 Prozent auf 16.340 Zählern in den Feierabend.

Überraschung nach Börsenschluss: Die USA verkaufen Teil ihrer strategischen Ölreserven

Die Überraschung kam nach Börsenschluss. Die USA bieten erstmals seit fast einem Vierteljahrhundert überraschend einen Teil ihrer strategischen Ölreserven zum Verkauf an. Das Energieministerium betonte, dass der Schritt bereits seit Monaten geplant sei.

Die USA wollen Russland ihren Einfluss auf die Energiemärkte demonstrieren

Einige Beobachter gehen aber davon aus, dass die US-Regierung damit Russland in der Ukraine-Krise ihre Einflussmöglichkeiten auf die Energiemärkte demonstrieren will. Der Ölpreis fiel nach Bekanntwerden der Pläne, die vergleichsweise geringe Menge von fünf Millionen Barrel zu veräußern, am Mittwoch um mehr als zwei Prozent - so viel wie seit zwei Monaten nicht mehr.

Die Tokioter Börse hat sich heute nur wenig bewegt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg im Verlauf um 0,2 Prozent auf 14.857 Punkte. (mit Reuters, dpa und AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false