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Finanzieller Engpass: Porsche spricht mit Investor

Porsche sucht offensiv nach einem Investor, der den Sportwagenhersteller aus dem finanziellen Engpass befreien soll. Während Porsche-Miteigentümer und VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch erst später einen Investor einsteigen lassen möchte, sieht Niedersachsen Vorteile in Porsches Bemühen.

"Die Gespräche befinden sich auf einem guten Weg", deutete ein Sprecher des Sportwagenbauers an. Wer der mögliche Investor sei, wollte er nicht sagen. In Konzernkreisen hieß es, es handle sich um einen arabischen Investor.

Ein Investor könnte sich über eine Kapitalerhöhung an Porsche beteiligen, er könnte Porsche auch VW-Aktien oder Optionen abnehmen. Das würde dem Autobauer Milliarden einbringen. Porsche hatte sich bei der Übernahme von Volkswagen verhoben. Den Sportwagenbauer drücken neun Milliarden Euro Schulden.

VW-Aufsichtsratschef und Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piëch allerdings hatte dem möglichen Einstieg eines Investors zur Lösung der Porsche-Finanzprobleme eine Absage erteilt. "Ich kann mir keine guten Bedingungen für VW und Porsche erwarten, wenn da ein Dritter dazukommt." Zunächst müssten die akuten Probleme gelöst werden. Wenn dies erledigt sein, sei ein weiterer Investor natürlich willkommen.

Er halte den Einstieg weiterer Investoren für sinnvoll, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU). Er gehe davon aus, dass rund 50 Prozent der Aktien bei den Familien Piëch und Porsche liegen könnten, Niedersachsen seinen 20 prozentigen Anteil behalte und 30 Prozent in die Hände freier Aktionäre übergehen könnten. Auch arabische Investoren seien willkommen. "Wir haben mit arabischen Investoren immer nur gute Erfahrungen gemacht."

Niedersachsen spielt eine Schlüsselrolle im Machtkampf. Das Land hat durch das umstrittene VW-Gesetz ein Vetorecht bei wichtigen Entscheidungen.

Die Familien Porsche und Piëch hatten sich Anfang Mai darauf verständigt, dass Porsche und VW in einem integrierten Autokonzern zusammengeführt werden sollen. Nach ersten Gesprächen aber hatte VW weitere Verhandlungen auf Eis gelegt. Die Wolfsburger werfen Porsche vor, nicht mit offenen Karten zu spielen und kein klares Bild über die tatsächliche Lage abzugeben. (sp/dpa)

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